Katzen gelten als nicht erziehbar, denn die Katzen haben ihre eigenen Ideen im Kopf. Katzen sind mitunter etwas schwieriger zu Erziehen als ein Hund. Doch mit etwas Geduld hören Katzen durchaus aufs Wort und können leicht kleine Tricks lernen. Sie und Ihr Tier können noch mehr Spaß haben mit ihren Katzentricks!
Katzenbesitzer können wie viele Hundebesitzer keinen Kurs in einer Hundeschule besuchen, Katzenbesitzer haben es da ein wenig schwieriger. Katzen erziehen geht anders. Auch Katzen können viele Tricks erlernen und diese auf Kommando ausführen. Sie brauchen zwar viel Geduld, aber Katzen machen gerne mit, wenn sie Spaß haben und gut motiviert sind.

Wenn Sie Ihrer Katze einen Trick beibringen wollen ist zu beachten?

• Die Übungen müssen der Katze und Ihnen Spaß machen!
• Das Training soll zielgerichtet dennoch entspannt und spielerisch sein!
• Setzen Sie niemals die Katze unter Druck!
• Katzen dürfen Sie niemals zwingen, sondern nur motivieren!
• Die Übungen sollten das Vertrauen zueinander stärken und niemals zu Enttäuschungen führen!
• Die Katze immer belohnen für das mitzumachen!
• Als Hilfsmittel nützlich sind ausreichend Leckerlis!

• Sie brauchen, vor allem Geduld und Zeit damit die Katze Tricks lernt!

1. Der Katze einen Namen beibringen und daran gewöhnen!

Die erste wichtigste Übung schaffen Sie mit einem kleinen Vorrat an Leckerlis, um die Katze zu belohnen. Sie müssen auf jeden Fall, die Katze an ihren Namen gewöhnen. Das ist völlig unabhängig davon, ob Sie es später mit mehr Tricks versuchen oder auch nicht. Es ist wichtig, dass die Katze sofort kommt, wenn Sie rufen!
Das Training beginnt, indem Sie sich in die Nähe der Katze Setzen und den Katzennamen mehrmals rufen. Namen mit „i“ sind für Katzen leichter! Reagiert die Katze zuerst nicht, dann zeigen und rascheln Sie mit dem Leckerli-Beutel, um die Katze zu locken und geben Sie ein Leckerli, wenn die Katze rasch zu Ihnen kommt.
Nachdem das einige Male geklappt hat gehen Sie in einen anderen Raum und wiederholen Sie die Übung. Wichtig ist, immer wenn die Katze macht, was Sie wollen, belohnen Sie die Katze mit einem Leckerli.

2. Einer Katze „SITZ UND PLATZ“ beibringen!

Verwenden Sie ein kleines Spielzeug, etwa eine Stoffmaus um die Katze schon in eine sitzende Position zu bringen. Ganz einfach wird die Stoffmaus über den Kopf der Katze bewegt und langsam nach hinten gezogen, so wird die Katze die Maus mit den Augen und dem Kopf verfolgen. So wird die Katze von alleine fast automatisch eine sitzende Stellung einnehmen.
Hat die Katze sich gesetzt, sagen Sie „SITZ“ es gibt ein Lob und noch zusätzlich ein Leckerli. Das Signal „SITZ!“ kann dann als Kommando zum Hinsetzen eingeführt werden.

3. Der Katze das „PFÖTCHENGEBEN“ beibringen!

Die Übung startet, indem Sie die Hand neben der Katze, auf den Boden legen und darunter ein Leckerli verstecken. Schnuppert die Katze an der Hand, so wird die Hand weggezogen und die Katze erhält die verdiente Belohnung.
Bei einem nächsten Versuch lassen Sie die Hand auf dem Leckerli liegen. Die Katze wird nun versuchen an das Leckerli zu kommen und mit ihrer Pfote Ihre Hand berühren. In diesem Moment kann das Kommando „GIB PFÖTCHEN!“ eingeführt werden.
Sie können die Hand immer weiter vom Boden abheben und die Handinnenfläche, in der die Katze ihr Pfötchen legen soll, präsentieren, bei jeder erwünschten Handlung, sorgt ein Leckerli für positive Unterstützung.

4. Der Katze den „HIGH FIVE TRICK“ beibringen!

Für den beliebten Stubentigertrick „High Five“ (übersetzt „Gib-mir-fünf!“) sollte die Katze zuerst das Pfötchen geben beherrschen. Das Pfötchen geben wird dann zu einem „High Five“ erweitert.
Im Unterschied zum Pfötchen Trick heben Sie Ihre Hand langsam schrittweise nach oben vom Boden ab, bis die Katze mitgeht und eine aufrechte, vertikale Position einnimmt, wie zum Klatschen.
Nicht alle Katzen machen hier sofort bereitwillig wie gewünscht mit, denn der „HIGH-FIVE TRICK“ ist eine große Herausforderung für die Mieze! Auch wenn es nicht gleich klappt, bleiben Sie geduldig im Training und gehen Sie wieder einen Schritt zurück.

4. Der Katze das „APPORTIEREN“ beibringen!

Eine Umgebung frei von Ablenkungen ist für diesen Trick eine wichtige Voraussetzung und der Trick klappt am besten, wenn die Katze schon ein wenig hungrig ist.
Es eignet sich ein Ball aus zerknüllten Papier, ein kleines Stofftier, oder kleine Dinge, die so eine Miezekatze leicht im Maul fassen kann. Lassen Sie die Miezekatze sich zunächst mit dem Spielzeug spielen und sich einige Zeit damit beschäftigen. Die Katze soll den Gegenstand zum Apportieren freiwillig ins Maul nehmen. Gelingt das, gibt es eine Belohnung.
Dann wird das Spielzeug etwas entfernt auf den Boden gelegt. Wenn die Katze das Spielzeug wieder aufnimmt, dann versuchen Sie die Mieze mit dem Spielzeug im Maul zu Ihnen zu locken, wenn es klappt, gibt es wiederum reichlich Lob und eine Belohnung. Diesen Trick beizubringen, erfordert einiges an Geduld und Sie dürfen nicht enttäuscht sein, wenn das nicht sofort und auf Anhieb glückt.
Wenn die Katze das Spielzeug aus der Nähe wiederbringt, dann versuchen Sie, das Spielzeug einige Meter weit zu werfen. Das Spielzeug zum Apportieren sollten Sie nur selten verwenden und hervorholen, damit es auch langfristig interessant bleibt.

5. Der Katze das „TOTSTELLEN“ beibringen (Kommando „PENG“).

Die Katze muss für diesen Trick zuerst das Kommando „PLATZ!“ beherrschen. Wieder das Spielzeug in der Höhe des Kopfes der Katze nach hinten bewegen, doch dann wird das Spielzeug an der Seite der Katze vorbei, schräg über den Rücken gezogen.
Die Katze muss beim Verfolgen des Spielzeugs den Kopf verdrehen. Möglicherweise wird die Katze dabei sich zur Seite werfen, um sich die Verfolgung leichter zu machen. Falls nicht, dann geben Sie der Katze eine kleine Hilfestellung, indem Sie die Katze noch während diese mit den Augen das Spielzeug verfolgt, sanft zur Seite drücken.


Wenn die Katze das zulässt, gibt es natürlich ein großes Leckerli und viel Lob zur Belohnung. Wenn das gut funktioniert, kann das „PENG!“ als Signal eingeführt werden. Die Katze soll sich nun auf das Kommando „PENG!“ in die gewünschte Stellung werfen.
Zum Erlernen vom Peng-Trick, brauchen Sie Geduld und Training. Dann, mit einiger Übung wird die Katze selbstständig umfallen, sobald die Katze das Kommando „PENG!“ hört und natürlich eine Belohnung erwarteten.

6. Der Katze den „ROLLEN TRICK“ beibringen!

Wieder ist die Basis für diesen Trick „PLATZ!“. Liegt das Samtpfötchen vor Ihnen, bewegen Sie eine Hand langsam so über das Samtpfötchen, dass es, um der Hand mit Blicken folgen zu können, eine Drehung auf den Rücken ausführen muss. Die Hand hält dabei ein Leckerli und Sie belohnen jede Bewegung in die gewünschte Richtung mit einem Leckerbissen sowie einem großen Lob. Bis das Samtpfötchen eine vollständige Rolle durchführen kann, Üben Sie die Rolle immer von der gleichen Seite aus!
Damit Sie den Trick beidseitig ausführen können, müssen Sie beide Seiten getrennt trainieren! Das kann das Samtpfötchen, zu Beginn jedoch verwirren. Hat Ihre Samtpfote den Trick verinnerlicht, können Sie wieder „ROLLEN!“ als Kommando einführen.

7. Der Katze den „SPRINGEN TRICK“ beibringen!

Die Katze springt wie die großen Katzen im Zirkus durch einen Reifen. Dazu brauchen Sie einen kleinen Reifen durch den die Katze bequem hindurchpasst und einen Targetstick (den bekommen Sie in reichhaltiger Auswahl bei Amazon). Diese Übung wird Ihrer Katze leichter fallen, als Sie denken? Es lohnt sich allemal, für diesen Trick Geduld und Zeit aufzubringen, denn die Vorführung dieses Tricks ist immer eindrucksvoll!
Stellen Sie zu Beginn den Reifen auf den Boden, dass die Katze zuerst durch den Reifen laufen kann. Ihre Samtpfote wird am Anfang noch etwas skeptisch sein.
Heben Sie den Reifen ein Stück höher und steigern Sie langsam die Höhe, so viel bis die Miezekatze springen muss, um durch den Reifen zu kommen. Den Reifen nur so hochhalten, wie die Miezekatze ohne ersichtliche Anstrengung springen kann, achten Sie beim Training auf einen rutschfesten Boden.
Belohnen Sie die Miezekatze jedes Mal nach einem gelungenen Sprung. Das Ziel des Trainings ist, dass die Katze durch den erhobenen Reifen springt. Als Kommando können Sie „HOPP!“ einführen.

8. Der Katze den „SLALOMLAUFEN TRICK“ beibringen!

neben der engen Bindung zwischen Mensch und Mieze ist auch eine Portion an Sportlichkeit von beiden Seiten erforderlich. Die Miezekatze soll zwischen Ihren gegrätschten Beinen hindurchlaufen.
Sie können die Mieze Schritt für Schritt mit einem Leckerchen in die durch Ihre Beine locken. Dabei sollte die Miezekatze immer von der Seite des dahinter stehenden Beins starten.
Elegant wird der Slalom, wenn sich Mieze und Person anmutig fließend bewegen. Üben Sie die Bewegungen langsam und mit viel Geduld. Sie müssen sorgfältig darauf achten, der Katze nicht versehentlich auf die kleinen Pfoten zu treten. Gehen Sie also sehr leichtfüßig und behutsam nach vorne.

Wichtige Ratschläge und Hilfen beim Training!

Regelmäßiges Trainieren ist wichtig, aber das Training darf die Katze nicht überfordern. Das Lernen muss Ihnen und der Mieze Spaß machen. Besser die Übungen enden bevor Ihr haariger Liebling das Interesse verliert. So gehen Sie weitgehend sicher, dass die Katze auch bei der nächsten Trainingsstunde motiviert und mit Freude lernbereit ist. Sie sollten nach einigen Minuten eine kurze Pause einlegen, damit die Katze nicht zu schnell ermüdet und nicht überfordert wird.

Mit einem Clicker trainieren oder den Clicker weglassen?

Ein Clicker wird beim Training von Tieren gerne eingesetzt. Unterschiedliche Clickermodelle sind bei Amazon erhältlich. Doch Sie benötigen nicht unbedingt einen Clicker, Sie können auch ein anderes akustisches Signal machen wie mit der Zunge schnalzen oder Pfeifen. Ganz ohne Signal geht es nicht! Das Signal ist notwendig, damit Sie Ihrem Haustier zeigen können, das etwas gut oder richtig gemacht wurde.
Auf jeden Fall sind Strafen in jeder Form absolut tabu! Mit Bestrafung kann der gesamte Lernfortschritt verloren gehen. Die Katze verknüpft dann das Clicker-Signal mit den negativen Erfahrungen durch die Strafe.

Welches Alter eignet sich für das Clickertraining mit der Katze?

Sie können mit Katzen jeden Alters mit Clickern trainieren. Selbst im hohen Alter sind die Katzen lernwillig und wollen gefordert werden. es kann sein, anfangs ein paar Schwierigkeiten bestehen sich, neue Verhaltensweisen anzunehmen und gleichzeitig alte Muster abzulegen. Sie brauchen immer viel Geduld. Sehr junge Katzen sind meist sehr verspielt und finden einfach alles interessant, so kann das Clickern leicht eine echte Geduldsprobe werden. Das kann von Katze zu Katze natürlich unterschiedlich sein. Versuche Sie es einfach mit Ihrer Katze!

Lob, Streicheleinheiten und natürlich Leckerli sind wichtig!

Ohne Leckerlis geht beim Training gar nichts. Nur durch die Belohnung bleibt die Hauskatze motiviert, um sich neues Verhalten anzueignen. Achten Sie also immer darauf, dass ein Leckerli bereitliegt und überreicht werden muss, sobald der Trick erfolgreich absolviert wurde. Wenn die Hauskatze das erlernte Verhalten verinnerlicht hat, müssen Sie nicht jedes mal ein Leckerli geben.
Als Leckerli kommt gefriergetrocknetes Fleisch in Anwendung. Das gesündeste, da durch die Gefriertrocknung alle Nährstoffe erhalten bleiben. Sie sollten aber mit der Belohnung und den Leckerlis nicht übertreiben und die Hauskatze überfüttern.

Fazit.

Trainiere Sie nur, wenn die Katze auch Lust dazu hat. Vermeiden Sie jegliche Überforderung und Zwang. Zum Üben zwingen ist nicht gut und die Hauskatze wird unter Druck das Gelernte auch nicht lange behalten. Komplizierte Aufgaben sollten Sie in kleine Übungsschritte unterteilen und sich auf diese Weise dem gewünschten Ergebnis annähern. Wenn die Katze die Lust oder die Motivation verliert, beenden Sie das Training und fahren an einem anderen Tag fort.
Wenn Sie Belohnungen mit dem Klicker kombinieren, werden Sie bald gute Resultate erreichen. Den Klicker sollten Sie nur für das Training benutzen. Die Hauskatze wird verwirrt, wenn Sie den Klicker auch beim Spielen einsetzen. So werden Sie schwer der Katze gute Tricks beibringen können.

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