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Katzen gehören weltweit zu den beliebtesten Haustieren…
…und begeistern durch ihre Charakterstärke und ihre Anmut seit Jahrtausenden die Menschen. Da Katzen auch nur in der Wohnung gehalten werden können, sind sie besonders in Großstädten beliebte Haustiere.
Solche Stubentiger erfahren im Vergleich zu einem Freigänger natürlich wesentlich weniger Abwechslung. Damit das nicht dazu führt, dass dein Kätzchen die Lust an der Bewegung verliert oder seine Langeweile womöglich an deine teuren Designermöbel auslässt, solltest du frühzeitig versuchen attraktive Alternativen zu bieten. Dann kannst du sicher sein, dass dein Stubentiger lange aktiv und munter bleibt und auch in deiner Abwesenheit bei Laune bleibt.
Über einen Artgenossen nachdenken
Gerade, wenn deine Katze lange Zeiten am Tag alleine sein muss, weil du zum Beispiel berufstätig bist, ist es ratsam für Gesellschaft zu sorgen. Zwar ist der Glaube, dass es sich bei Katzen um Einzelgänger handelt noch weit verbreitet, aber leider auch ebenso veraltet. Heute weiß man, dass gerade Wohnungskatzen die soziale Interaktion mit einem Spielgefährten genießen. Zwei Katzen können sich in der Regel über eine längere Zeit gut mit einander beschäftigen, sodass auch eine längere Abwesenheit des Menschen ohne Probleme toleriert wird. Aber auch zu zweit sind die Kuscheleinheiten und Spiele mit dem Menschen wichtig, denn dieser ist und bleibt eine wichtige Bezugsperson für die Kätzchen.
Einfache Mittel – große Wirkung
Katzen sind von Natur aus sehr neugierig. Bestimmt hast du schon festgestellt, dass deine Samtpfote alles in der Wohnung auf Herz und Nieren prüft: Katzen setzen all ihre Sinne ein, um sich einen Eindruck zu machen, sie springen deswegen gerne in Schubladen oder Kisten und schnuppern aufgeregt an dir, wenn du nach Hause kommst. Das macht es uns leicht, für etwas Abwechslung im Leben des Stubentigers zu sorgen. Zum Beispiel erfreuen sich einfache Papiertüten, die zum Beispiel mit einem Leckerli garniert in der Wohnung verteilt werden, großer Beliebtheit. Katzen mögen das Knistern von Papier und lieben es deswegen sich in die Tüten zu krallen. Aber auch ein einfacher Pappkarton der mit altem Zeitungspapier ausgefüllt ist sorgt für Spielspaß, wahrscheinlich wird deine Katze sofort darin verschwinden und begeistert im Papier stöbern. Noch interessanter wird das Ganze, wenn du auch Gegenstände von Draußen integrierst, wie zum Beispiel Kastanien oder Kieselsteine, denn dann wird auch der Geruchssinn der Katze stimuliert und sie deswegen besonders neugierig die fremdartigen Gegenstände inspizieren.
Welches Katzenspielzeug brauche ich?
Das gemeinsame Spielen sorgt nicht nur für Abwechslung im Leben deiner Katze, sondern stärkt zusätzlich eure Bindung und sollte deswegen für dich selbstverständlich sein. Im Fachhandel gibt es eine unendliche Auswahl an Katzenspielzeug. Dieses sollte neben Katzentoilette, Kratzbaum und Schlafplatz zur Grundausstattung gehören. Doch die große Auswahl überfordert viele Katzenbesitzer und deswegen gilt es sich vor dem Einkauf genau Gedanken zu machen, welche Anschaffung für deine Samtpfote wirklich sinnvoll ist, damit die Katze sich auch gerne damit beschäftigt. Dafür solltest du deine Katze genau beobachten, denn beim Spielverhalten gibt es große Unterschiede: Vielleicht reagiert dein Stubentiger besonders auf Spielzeug, dass sich durch die Luft schwenken lässt, ist verrückt nach Federn oder jagt lieber am Boden Bällchen hinterher. Ist das passende Spielzeug erstanden, macht es Sinn der Katze nicht immer alles zur Verfügung zu stellen, sondern einzelne Stücke auch einmal über längere Zeit zurückzulegen – dann ist die Freude umso größer, wenn das Spielzeug nach einer gewissen Zeit wieder hervorgeholt wird.
Wenn du allerdings tagsüber einfach keine Zeit hast für ausführliche Spiele, dann empfiehlt es sich für diese Zeit auf ein interaktives Spielzeug zurückzugreifen, wie zum Beispiel ein sogenanntes Katzenkarussel, das durch das Bewegen eines kleinen Stofftieres oder ähnlichem für Abwechslung und eine Möglichkeit zum Stressabbau sorgt. Aber auch ein Trinkbrunnen kann in einem solchen Fall eine gute Anschaffung sein, das plätschernde Wasser ist für viele Katzen interessant und darüber hinaus werden sie so auch zum Trinken animiert, denn gerade bei einer Fütterung mit Trockenfutter ist es wichtig auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Gute Laune mit Katzenminze
Bei der sogenannten Katzenminze handelt es sich um eine Pflanze aus Afrika, die auf die meisten Katzen aus wissenschaftlich nicht eindeutig geklärten Gründen eine große Anziehung ausübt. Die Stubentiger zeigen beim Geruch des Pflanzenextrakts deutlich ihre Begeisterung, indem sie ausführlich an der Stelle schnuppern, sich nicht selten schnurrend am Geruchsträger reiben oder verspielt ihre Krallen hineinschlagen. Diese Wirkung kannst du dir gut zu Nutze machen, wenn du deinen Stubentiger mit neuen Gegebenheiten in der Wohnung vertraut machen möchtest oder ihn animieren willst, nur an bestimmten Stellen zu kratzen. Insgesamt hebt die Katzenminze die Stimmung des Stubentigers und wird deswegen auch gerne zur Beruhigung bei Katzen eingesetzt, die eine stressige Situation durchmachen mussten, wie zum Beispiel einen Umzug oder einen Besuch beim Tierarzt.
Einen sonnigen Fensterplatz , kuschelige Höhlchen, neues Spielzeug, liebevolle Begrüßungen wenn wir Euch schon um die Beine streichen, hohe Aussichtsplätze, kleine Leckereien, schmusen wenn uns danach ist, Entspannungsmusik, die Gegend erkunden, auf Eurem Schreibtisch sitzen wenn Ihr arbeitet, frische Luft, bei Euch im Bett schlafen.
Was wir hassen:
Umzüge, Lärm u. Hektik, immer das gleiche Futter, aus dem Schlaf gerissen werden, den Nachbarshund, Dressurversuche, Baden, gestört werden beim Nichtstun, Schimpfen u. Schreien, Nichtbeachtung, Hausarrest als Freigänger, angestarrt werden, das Katzenklo teilen, Verbote jeglicher Art und natürlich sämtliche Grobheiten
Was wir brauchen :
- viel Abwechslung, vor allem als Wohnungskatzen, damit wir nicht depressiv werden
- Aufmerksamkeit und Zuwendung damit wir Vertrauen haben
- Öfter am Tag was zu Fressen weil wir das in der Natur auch tun würden
- Eine gewisse Regelmäßigkeit damit wir uns sicher fühlen
- Einen geschützten Fluchtplatz wenn wir uns mal erschrecken
- Euren Respekt, Geduld und Liebe weil wir feine Antennen haben
- Das Gefühl, willkommen zu sein!
Aus unserer Sicht also kein Problem. Es ist ja auch ganz angenehm, dass Ihr in unserer Behausung mit lebt zumal Ihr Zugang zur Futterquelle habt und wir auch gerne kuscheln. Mit Ruhe und Geduld klappt es besser als mit Schimpfen, Zwang und Bestrafung, glaubt es uns!
Noch ein Hinweis:
Wenn wir Euch einmal ärgern, dann höchstens weil uns langweilig ist und wir Beschäftigung suchen oder weil Ihr uns beachten sollt. Heimtücke und Hinterlist gehören nicht zu unseren Genen, wir sind nur schlau.
Da Katzen sehr sensible Wesen sind, können schon durch Kleinigkeiten Verhaltensveränderungen entstehen, die sich dann schnell verfestigen oder sogar noch verstärken. Es ist manchmal nicht ganz einfach den Ursprung des Problems zurückzuverfolgen aber unsere Samtpfoten haben mehrere Möglichkeiten uns zu zeigen, dass etwas nicht stimmt.
Die häufigsten Probleme, die zu Verhaltensänderungen führen können:
- Unsauberkeit
- Fressunlust
- Schreckhaftigkeit
- Berührungsangst
- Menschenscheu
- Verlustangst
- Aggression
- Probleme mit Mitbewohnern
- Eifersucht
- zu starke Abhängigkeit von der Bezugsperson
- zwanghaftes Einfordern von Aufmerksamkeit
- Zerstörungswut
- Zurückziehen (beleidigt oder durch Kummer)
Warum du deine Mietz niemals als hinterlistig oder falsch bezeichnen solltest
Wollen wir die Katzenseele verstehen, müssen wir uns lösen von althergebrachten Klischees, wie Falschheit oder Hinterlist unserer kleinen Tiger. Sie sind einfach sehr starke Persönlichkeiten mit ausgeprägtem Charakter und bewahren sich, ihre Individualität und ihre gewisse Unabhängigkeit. Trotzdem kommunizieren sie mit uns, manche müssen sogar immer das letzte Wort haben…
Verhaltenstherapie – Was versteht man unter dieser Katzentherapie?
Die Aufgabe der Verhaltenstherapie bei Katzen besteht vorwiegend darin, ein besseres Verständnis für diese stolzen kleinen Persönlichkeiten zu entwickeln. Hier können auch schon geringe Veränderungen in unserem Verhalten Großes bewirken. Eine Katze wird z.B. nie ohne Grund plötzlich unsauber (es sei denn bei körperlichen Problemen), dieses bevorzugte Fehlverhalten kann sie aus den verschiedensten Gründen zeigen. Schimpfen oder gar körperliche Übergriffe würden das Problem noch verstärken. Besser ist das Ignorieren und, je nach Einzelfall, herauszufinden, wie wir die Katzenseele wieder ins Gleichgewicht bringen.
Katzen sind sehr empfänglich für unsere Stimmungen bzw. Stimmungsschwankungen und fühlen sich am wohlsten in einem harmonischen Umfeld, das ihnen auch den nötigen Freiraum bietet. Wenn wir wirklich mit ihnen leben und uns einlassen auf diese interessanten Wesen, werden sie uns immer wieder überraschen und begeistern.
Sie verstehen mehr als wir glauben, deshalb sollten wir sie nie unterschätzen…
Die Wildkatze ist wohl die Mutter der heutigen Hauskatzenarten. Im Laufe der Zeit wurde die Wildkatze domestiziert und gewöhnte sich daran mit Menschen zusammen zu leben. Aber ein Teil der Wildkatzen ist in der Wildnis geblieben und bewohnt Wälder, Wiesen und Steppen.
Wo leben heute noch freie Wildkatzen?
Denn Wildkatzen finden wir in vielen Teilen der Welt.
Europa
Dazu zählen die Wälder von Europa oder die Britischen Inseln. Dort ist die Europäische Wildkatze beheimatet. Die Gattung der Europäischen Wildkatze ist gekennzeichnet durch einen bauschigen und rund endenden Schwanz und einem gräulichem Fell, außerdem ist sie nur in naturnahen und intakten Wäldern zu finden. Diese Wildkatze ist eher scheu und kein aggressiver Jäger.
Afrika
Des Weiteren gibt es die Afrikanische Wildkatze, die auch Falbkatze genannt wird. Diese bewohnt die afrikanischen Gebiete aber auch die Gebiete zwischen Afrika und Asien. Im Gegensatz zur Europäischen Wildkatze hat die Afrikanische Gattung einen spitz zulaufenden Schwanz. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist sie der Vorfahre der heutigen Hauskatze. Das Fell ist beige und hinter den Ohren sogar etwas rötlich. Sie ähnelt der heutigen Hauskatze sehr stark im Aussehen.
Asien
Die Asiatische Wildkatze ist die dritte Gattung der Wildkatzen und ist gekennzeichnet durch ein fleckenartiges Fellmuster. Ansonsten ist die Ähnlichkeit zur Afrikanischen Wildkatze deutlich. Sie ist im Nahen Osten sowie in Zentralasien beheimatet.
Wie lange gibt es schon Wildkatzen? Wie alt ist die Gattung der Wildkatzen?
Mit großer Wahrscheinlich entwickelten sich die asiatische und afrikanische Gattung aus der Europäischen Wildkatze, da es in Europa Funde einer Wildkatze gibt, die auf den Zeitraum 300.000 v. Chr. datiert sind. In Afrika gibt es Wildkatzenfunde auf den Zeitraum 160.000 v. Chr.
Wer nicht gerne einen Hund halten möchte, der entscheidet sich oftmals für eine Katze. Katzen gehören neben den Hunden zu den beliebtesten Haustieren und sind überaus intelligente Tiere.
Eine Katze hat den Vorteil gegenüber dem Hund, dass sie ein eigensinniges und selbständiges Tier ist.
Nachteile der Katzenhaltung – Wenn dir diese Fakten nicht gefallen, solltest du dir keine Katze anschaffen!
Der Nachteil einer Katze gegenüber dem Hund ist, dass sie nicht so sensibel wie ein Hund auf den Menschen eingehen kann. Die Katze ist ein selbständiges Tier. Es wird ihr nachgesagt, sie bliebe nur bei einem Menschen, weil dieser Ihr Nahrung und einen Schlafplatz bietet. Eine Katze ist von Natur aus gemütlich. Es gibt jedoch auch Meinungen, die das Gegenteil besagen.
Vorteile der Katzenhaltung – Gefallen dir die folgenden Gedanken? Dann ist eine Mietze die richtige Wahl für dich!
Aber eine Katze braucht auf jeden Fall kein Herrchen um Gassi zu gehen. Katze wird meistens nur aus der Wohnung oder aus dem Haus gelassen und sucht sich anschließend selber ihren Weg. Die Katze jagt gerne bei Nacht und macht sich mit Vorliebe auf Mäusejagd. Diesem Trieb kann sie leider in auf ländlichen Gefilden nachgehen. Stadtkatzen bleiben meistens in der Wohnung und müssen aufs Katzenklo. Eine Katze ist dennoch eine Bereicherung, für jemanden, der sich gerne ein Tier anschaffen möchte. Die Katze lässt sich gerne streicheln und gibt dem Menschen viel Liebe zurück. Ein Schnurren und Anschmiegen an das Herrchen oder Frauchen signalisiert Zufriedenheit.
Wie du das Zusammensein mit deiner Katze richtig genießen kannst
Lustig anzusehen sind Katzen, wenn sie ihr Katzenspielzeug vorzeigen und damit zu spielen beginnen. Oft ist es so, dass Besitzer einer Katze dazu neigen sich im Laufe der Zeit zusätzliche Katze anzuschaffen. Im Laufe der Zeit haben sich auch bei den Katzen verschiedene Rassen herauskristallisiert. Immerhin werden Katzen – laut Knochenfunden schon seit ca. 6000 Jahren als Haustier gehalten. Anders als bei Hunden gibt es keine solchen großen Unterschiede zwischen den einzelnen Katzenrassen. Das Hauptmerkmal bei den verschiedenen Katzenrassen ist das Fell. Dazu zählt die Haarlänge und die Farbgebung des Fells. Daher wird zwischen drei Kategorien innerhalb der Katzenrassen differenziert. Es gibt Langhaarkatzen, Kurzhaarkatzen und schließlich Halblanghaarkatzen.
Jeder Katzenfreund, der mehrere Katzen hat oder hatte, wird bestätigen, dass Katze nicht gleich Katze ist. Hier gibt es, genau wie bei den Menschen, die unterschiedlichsten Charaktere. Von der Principessa mit Starallüren bis hin zum selbstbewussten Macho-Bauernhof-Kater mit Aggressionspotential ist alles vertreten. Es ist nicht immer einfach, den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden und die wahre Ursache für ein vorhandenes Problem zu finden. Eines haben die anmutigen Samtpfoten allerdings gemein: Sie wollen gerne etwas hofiert werden und genießen kleine Aufmerksamkeiten sehr.
Erziehung ganz individuell – je nach Katzencharakter!
Wir lieben diese “Freigeister”, die sich, aller Erziehungsversuche zum Trotz, unbeeindruckt zeigen. Wir lassen uns gern bezaubern durch ihren Charme, müssen aber auch nicht alles erdulden um den häuslichen Frieden zu gewährleisten. Oftmals ist unerwünschtes Verhalten, aus Katzensicht, durchaus natürlich und deshalb kein Grund für eine Therapie.
Sanfte, geduldige Konsequenz führt in jedem Fall eher zum Ziel als grobe Maßnahmen oder Strafe. Suchen Sie das Gespräch mit einem Katzenexperten, denn nur durch die enge Zusammenarbeit mit den Katzenhaltern kann ein individueller Weg zum Erfolg gefunden werden. Katzen registrieren schnell kleine Veränderungen im Umgang und zeigen uns auch schnell ihre wiedergewonnene Zufriedenheit.
Auch in der Tierpsychologie ist es wichtig, nicht nur ein Symptom isoliert zu betrachten sondern die Gesamtheit des Wesens sowie Lebensumstände, Bezugsperson(en) und Vorgeschichte.
Seelische Unterstützung mit Naturheilkunde (Homöopathie oder Bachblüten) zur Stabilisierung des inneren Gleichgewichts bei Problemverhalten.
Wie entwickelt sich der Charakter einer Katze?
Jedes Tier hat “seine Geschichte” , entstanden durch Prägung, Vorgeschichte etc. und hat daraus seinen Charakter und seine Persönlichkeit entwickelt. Durch das geeignete natürliche Mittel kann das Tier in seiner Harmonisierung unterstützt werden und wieder sein Gleichgewicht finden.
Warum wir anfangen sollten unseren Tieren wieder mehr zuzutrauen
- Das sieben Wochen alte Kätzchen hat sich alleine in der Nacht auf den Weg gemacht, seine Mamma zu suchen, und hat sie auch gefunden .
- Abgemagerte Bauernhofkatzen bringen trotzdem irgendwie ihren Nachwuchs durch, den sie auch noch verstecken müssen.
- Die Hunde vom Dorf gehen selbständig, meist zu zweit, Gassi.
- Auch entlaufene Hunde und Katzen, die ein Leben lang in unserer Obhut waren, können einige Zeit überleben.
Als Tierschützer gefällt mir dies alles weniger, es nötigt mir aber einen ungeheuren Respekt ab, und ich erkenne dadurch, dass wir unseren Tieren oft zu wenig zutrauen. Natürlich können und wollen wir unsere Haustiere nicht nur sich selbst überlassen, aber:
In dem heutigen „Trainings- und Beschäftigungswahn“, inzwischen ein Industriezweig, der wieder nach unseren Maßstäben ausgerichtet ist: Denn wir bestimmen, WAS, WANN, WO, WIE, erkennen wir oft gar nicht mehr, was wirklich in unseren vierbeinigen Gefährten steckt – ohne unser Zutun. Da wird trainiert, motiviert, kontrolliert, geklickert, gemarkert, konditioniert, und jeder „Schnaufer“ interpretiert, bis der Arzt kommt. Wollen wir damit nicht wieder die absolute Macht über sie? Mit anderen ´sanfteren` Mitteln als früher, aber nicht weniger egoistisch. Immer mehr Experten mischen mit und verkaufen ihre einfachen Tipps, wissenschaftlich untermauert und mit Fremdwörtern garniert, als artgerecht und schnell umsetzbar: Das Damoklesschwert der Unterforderung schwebt über allen Tierbesitzern!
Nehmen wir unseren Tieren die Chance zur Persönlichkeitsentwicklung?
Vielleicht sollten wir mal einen Gang zurückschalten, und aufhören, unsere Tiere wie Kinder zu behandeln, sie ständig zu kontrollieren und ihnen damit jegliche Selbständigkeit und Möglichkeit zur Persönlichkeitsentfaltung zu nehmen.
Auch der Schweizer Tierforscher Dr. Immanuel Birmelin hat festgestellt, dass gerade die sehr gut erzogenen Hunde bei seinen Tests (Erfahrung, Lernen, Problemlösungen) nicht besonders gut abschneiden, weil sie immer auf Anweisungen warten würden. (Quelle: Interview Lindermann´s Tierwelt)
Lassen wir sie mal wieder machen, unsere Gefährten, und mischen uns nicht überall ein. Geben wir ihnen wieder mehr Freiraum für eigenständiges Handeln und selbstgewählte Beschäftigung, die in unseren Augen vielleicht auch mal `unerwünschtes Verhalten` ist, aber für unsere Tiere natürlich. Dann versetzen sie uns nämlich immer wieder in Erstaunen, können „wachsen und gedeihen“.
Das kann dauern, und die Staubwolken reichen bis zu meiner Kaffeetasse. Es ist aber so schön, sie dabei zu beobachten, und wenn sie sich dann, staubig, mit einem entspannten Grunzer in ihre Kuhle plumpsen lässt, ist sie mit sich und der Welt zufrieden.
Beispiele für natürliches Tierverhalten:
Meine Pflegekatze und Mammi Micki bringt ihrem Nachwuchs Gustl von ihren Ausflügen manchmal tote Mäuse mit – als Anschauungs- und Lernobjekt …
Auch ein einfacher Waldspaziergang ist für einen Hund immer spannend und all seine Sinne werden dadurch gefordert. Und eine Wohnungskatze freut sich über einen mitgebrachten Zweig vom Baum. Denn die Natur ist unschlagbar, einfach und artgerecht!
Langeweile? Ja bitte!
Außerdem darf es auch mal langweilig sein. In freier Wildbahn praktizieren das Tiere auf ganz natürliche Weise: Auf der einen Seite, während der Jagd, laufen all ihre Sinne auf Hochtouren und auf der anderen Seite gibt es Zeiten ohne Ziel und ohne Erfolgsdruck. Sie verbringen viele Stunden auch einfach mit „Nichtstun“ oder entspannen durch Spielen oder sogenanntes Komfortverhalten, indem sie sich, auch der gegenseitigen, Fellpflege widmen. Diese Aus-Zeiten stärken die Gemeinschaft, fördern das soziale Verhalten und lassen genügend Freiraum für eigenständiges Handeln, das sonst durch die permanente Kontrolle unsererseits langfristig abhandenkommen kann. Die „langweiligen“ Tage gehören also zum Wohlbefinden und Regenerieren.
Warum du dein Tier nicht ständig bespaßen musst
Wir müssen unsere Tiere nicht ständig „bespaßen“, überwachen, oder unseren Ehrgeiz durch sie befriedigen. Damit würden wir nur unseren eigenen Leistungs- und Erfolgsdruck und unser Streben nach Perfektion, wie die sogenannten „Eislauf-Muttis“, an sie weitergeben und es wäre nur eine Frage der Zeit, wann das „Burn-out Syndrom“ auch bei unseren Tieren auftaucht.
Es kann so herrlich, angenehm und bereichernd sein, einfach mal bei seinen Tierlein zu sitzen: Am Boden, auf der Wiese, und auf der Couch, denn Tiere lieben auch den gemeinsamen Müßiggang!