Der 17-jährige Kater Simba hat stark an Gewicht verloren

Anfrage von Frau Gehret:

Ich möchte Ihnen kurz berichten, wie es unserer Katze Simba (17 Jahre) aktuell geht und hätte gerne einen Tipp, welches Futter wir ihm anbieten könnten.

Simba hat weiterhin immer wieder Durchfall, aber auch teilweise geformten Kot. Er frisst manchmal nicht, obwohl wir ihm Rotbarsch oder Hühnerherzen ins Futter mischen. Schon früher war es so, dass er eine Zeit lang ein bestimmtes Futter sehr gerne fraß und es dann plötzlich gar nicht mehr wollte.

Können Sie uns bitte weitere gut verträgliche Sorten empfehlen, die gut sättigen und ihm eventuell auch helfen könnten, wieder etwas zuzunehmen?
Bisher bekommt Simba zwei Futtersorten mit 99% Fleischanteil.

Simba weckt uns manchmal zweimal in der Nacht und bekommt dann auch Futter, das er dann tatsächlich frisst. Wir gestehen ihm das zu, da er so stark abgenommen hat und mit fast 18 Jahren natürlich nicht mehr der Jüngste ist.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung und viele Grüße
Frau Gehret

Liebe Frau Gehret,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung und Ihr Vertrauen!
Es freut mich sehr, dass Sie sich für Simba weiterhin so liebevoll engagieren – gerade jetzt, wo sein Alter besondere Rücksicht erfordert.

Gerne habe ich Ihnen, wie gewünscht, einen individuellen Futterplan zusammengestellt und wichtige Informationen zur Fütterung älterer Katzen ergänzt.


Fütterungsempfehlung für Simba:

Tagesstruktur:

  • Idealerweise drei kleinere Mahlzeiten pro Tag, um die Verdauung zu entlasten.

  • Ein kleiner Schluck warmes Wasser unter das Futter gemischt bringt es auf angenehme „Beutetemperatur“ (ca. 30 °C) und unterstützt gleichzeitig die Flüssigkeitsaufnahme.

Empfohlene Sorten (abwechselnd kombinieren):

Bitte führen Sie jede neue Sorte behutsam ein – über ca. 2–3 Tage gemischt –, um Simbas Verdauung nicht unnötig zu belasten.

Ergänzungen:

  • Lachsöl 3–4 Mal pro Woche ins Futter geben → Für wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die Haut, Fell und Gelenke unterstützen.
    👉 Zum Produkt: Lachsöl

  • Bierhefe & Chlorella 3x pro Jahr als 4-wöchige Kur → Für eine umfassende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien im Alter.
    👉 Zum Produkt: Bierhefe & Chlorella

Hinweis:
Sollte Simba bereits ein Präparat zur Unterstützung der Darmflora erhalten (wie „Power Darm“ o. Ä.), kann dieses weiterhin sehr sinnvoll eingesetzt werden.


Warum verändert sich die Verdauung im Alter?

Im Alter verlangsamt sich der gesamte Stoffwechselprozess aus verschiedenen Gründen:

  • Die Aktivität der Verdauungsenzyme nimmt ab.

  • Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse und Nieren arbeiten weniger effizient.

  • Nährstoffe werden langsamer verarbeitet, der Energiebedarf sinkt.

  • Die körperliche Aktivität nimmt ab (mehr Ruhe- und Schlafphasen).

Daher benötigt Simba nun ein angepasstes Futter, das leicht verdaulich ist und alle wichtigen Nährstoffe kompakt liefert.


Worauf sollten Sie bei Simbas Ernährung achten?

Weniger Energiezufuhr:
Aufgrund seines ruhigeren Verhaltens benötigt Simba weniger Kalorien, um Übergewicht zu vermeiden.

Gesundes Gewicht halten:
Ein stabiles Gewicht schützt Gelenke, Herz und Organe. Regelmäßige Gewichtskontrollen (etwa alle zwei Wochen) sind empfehlenswert.

Hochwertige, leicht verdauliche Proteine:
Leicht verdauliches Eiweiß entlastet Leber und Nieren und sorgt für eine gute Nährstoffaufnahme.

Wichtige Vitamine und Mineralstoffe:
Vitamin E, B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren sowie Zink und Selen unterstützen das Immunsystem und helfen, Alterserscheinungen entgegenzuwirken. Die Bierhefe-Chlorella-Kur unterstützt Simba zusätzlich auf natürliche Weise.

Angepasste Portionsgrößen:
Drei kleinere Mahlzeiten pro Tag stabilisieren die Verdauung und den Energiehaushalt.


Zusammenfassung für Simba:

  • Sanfte, abwechslungsreiche Fütterung mit hochwertigen Nassfuttersorten

  • Ergänzung durch Omega-3-Fettsäuren und natürliche Vitaminquellen

  • Kleine Portionen, leicht erwärmt, mit etwas warmem Wasser (z. B. aus dem Wasserkocher) vermischt

  • Liebevolle Beobachtung seiner Gewichtsentwicklung und seines Appetits


Ich freue mich sehr, Simba und Sie weiterhin begleiten zu dürfen!
Falls Sie Fragen haben oder wir gemeinsam eine kleine Anpassung im Verlauf besprechen möchten, schreiben Sie mir einfach jederzeit eine E-Mail.

Herzliche Grüße und alles Gute für Sie und Ihren Simba! 🐾

Ernährungsbedingte Krankheiten der Norwegischen Waldkatze

Die Norwegische Waldkatze ist eine faszinierende Rasse: majestätisch im Aussehen, robust in der Natur und voller Energie. Doch gerade aufgrund ihrer besonderen genetischen Veranlagung und ihres spezifischen Körperbaus bringt sie auch besondere Anforderungen an die Ernährung mit sich. Fehler in der Fütterung können bei dieser Rasse schneller als bei anderen zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen.

In diesem Fachartikel beleuchten wir die wichtigsten ernährungsbedingten Krankheiten der Norwegischen Waldkatze und wie sie durch eine angepasste Fütterung vermieden werden können.


1. Darmerkrankungen (z. B. IBD)

Die Norwegische Waldkatze besitzt im Vergleich zu anderen Rassen einen relativ kurzen Darm. Diese anatomische Besonderheit macht sie besonders anfällig für Verdauungsstörungen, wenn das Futter nicht optimal zusammengesetzt ist.

Hauptursachen:

  • Verwendung von pflanzlichen Bestandteilen wie Getreide, Soja oder billigen Füllstoffen
  • Niedriger Fleischanteil im Futter
  • Künstliche Zusatzstoffe und Konservierungsmittel

Diese unverdaulichen Komponenten überfordern den kurzen Darm, reizen die Darmschleimhaut und führen langfristig zu chronischen Entzündungen wie IBD (Inflammatory Bowel Disease).

Symptome:

  • Chronischer Durchfall oder wechselhafter Kotabsatz
  • Gewichtsverlust trotz guter Futteraufnahme
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchschmerzen

Prävention:

  • Hochwertiges Nassfutter mit mindestens 90% tierischem Anteil
  • Verzicht auf Getreide, Zucker und pflanzliche Füllstoffe
  • Natürliche Rohstoffe, keine künstlichen Zusatzstoffe

2. Gelenkerkrankungen

Norwegische Waldkatzen sind große und schwere Tiere. Ihr Bewegungsapparat wird stärker belastet als bei leichteren Rassen. Eine falsche Ernährung kann zu Gelenkerkrankungen und degenerativen Veränderungen führen.

Hauptursachen:

  • Ungleichgewichte im Calcium-Phosphor-Verhältnis
  • Mangel an essentiellen Spurenelementen (z. B. Zink, Kupfer, Mangan)
  • Unzureichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren

Ein falsches Calcium-Phosphor-Verhältnis (ideal: ca. 1,2—1,4 : 1) kann die Knochenmineralisierung beeinträchtigen. Fehlen dazu noch wichtige Mikronährstoffe, schwächt dies die Gelenkstrukturen.

Symptome:

  • Lahmheiten
  • Bewegungsunlust
  • Gelenkschmerzen
  • Arthrose im Alter

Prävention:

  • Futter mit ausgewogenem Calcium-Phosphor-Verhältnis
  • Reichlich Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Lachsöl)
  • Hochwertige tierische Proteine für Muskelaufbau und Stabilität

3. Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen gehören zu den häufigsten altersbedingten Leiden der Katze. Bei der Norwegischen Waldkatze kann eine falsche Ernährung diesen Prozess erheblich beschleunigen.

Hauptursachen:

  • Dauerhafte Fütterung von Trockenfutter
  • Chronische Dehydrierung

Trockenfutter enthält nur ca. 5–10% Wasser. Katzen, als Wüstenbewohner, trinken instinktiv wenig und decken ihren Wasserbedarf normalerweise über die Nahrung. Eine Trockenfutterernährung führt daher zu ständiger leichter Austrocknung, was die Nieren stark belastet und langfristig zu irreversiblen Schäden führt.

Symptome:

  • Vermehrter Durst
  • Häufigeres Wasserlassen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust

Prävention:

  • Hochwertiges Nassfutter mit hohem Feuchtigkeitsanteil
  • Frisches Wasser immer bereitstellen
  • Trockenfutter nur in Ausnahmefällen oder gar nicht anbieten

Die Rasse ist besonders empfindlich in Bezug auf die Ernährung

Die Norwegische Waldkatze ist eine einzigartige, aber auch empfindliche Katzenrasse, wenn es um die Ernährung geht. Mit einer artgerechten Fütterung, die sich an der natürlichen Ernährung von Katzen orientiert, lassen sich viele ernährungsbedingte Krankheiten vermeiden oder zumindest hinauszögern.

Grundregeln für die gesunde Ernährung einer Norwegischen Waldkatze:

  • Hoher Fleischanteil (mindestens 90%)
  • Keine pflanzlichen Füllstoffe, Zucker oder Getreide
  • Ausgewogenes Calcium-Phosphor-Verhältnis
  • Ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren
  • Viel Feuchtigkeit über das Futter

Wer diese Punkte beachtet, ermöglicht seiner Norwegischen Waldkatze ein gesundes, aktives und langes Leben – oft weit über 15 Jahre hinaus.

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So fütterst Du Deine Norwegische Waldkatze richtig

1. Wähle hochwertiges Nassfutter mit hohem Fleischanteil.
Ideal sind Futtersorten mit mindestens 90 % Fleischanteil – ohne Getreide, Zucker oder pflanzliche Füllstoffe.
Achte darauf, dass der verwendete Fleischanteil klar deklariert ist. Der Begriff „tierische Nebenerzeugnisse“ im Futtermittelrecht umfasst fast alles, was nicht Muskelfleisch ist – darunter auch einige sehr hochwertige Nebenerzeugnisse, die der natürlichen Ernährung von Norwegischen Waldkatzen entsprechen. Leider gehören aber auch einige minderwertige dazu, wie z. B. Haut, Schwarte, Hufe, Euter, Federn, Hörner, Hühnerköpfe und -füße, Wolle, Geschlechtsorgane, Gebärmutter, Eierstöcke, Hoden oder Därme.
Wenn zwar “tierische Nebenerzeugnisse” enthalten sind, diese jedoch klar deklariert sind, dann checke, welche es sind.  Es gibt nämlich sehr hochwertige wie: Pansen, Herz, Schlund, Leber, Hähnchenmägen, Karkassen, Lunge und Strossen – diese sind keine minderwertigen Nebenerzeugnisse!

2. Verzichte auf Trockenfutter.
Trockenfutter führt schnell zu Dehydrierung und belastet die Nieren. Biete lieber hochwertiges Nassfutter oder Frischfleischnahrung an.

3. Achte auf ein ausgewogenes Calcium-Phosphor-Verhältnis.
Das Verhältnis sollte etwa zwischen 1,2 : 1 und 1,4 : 1 liegen, um Knochen und Gelenke zu schützen.

4. Setze auf gut verdauliche Zutaten.
Bevorzuge Muskelfleisch, Herz, Leber und Fisch. Vermeide Futtermittel mit Getreide, Soja oder pflanzlichen Nebenprodukten.

5. Ergänze die Nahrung gegebenenfalls mit Omega-3-Fettsäuren.
Fischöl oder Lachsöl fördern eine gesunde Haut, glänzendes Fell und unterstützen die Herz- und Gelenkgesundheit.

6. Sorge für ausreichend Flüssigkeitsaufnahme.
Biete immer frisches Wasser an und vermeide eine ausschließliche Fütterung mit Trockenfutter.

7. Füttere bedarfsgerecht nach Alter, Aktivität und Gesundheitszustand.
Passe die Futtermenge regelmäßig an das Alter, das Gewicht und den Aktivitätsgrad Deiner Norwegischen Waldkatze an. Senioren und besonders aktive Tiere haben unterschiedliche Bedürfnisse.

Futterempfehlungen

Es gibt mehrere Futtersorten, die für die Norwegische Waldkatze zu empfehlen sind.

Ein Futter mit sogar 99% Fleischanteil gibt es online zu kaufen. Die Deklaration ist zu 100% detailliert bei jeder Katzenfuttersorte aufgelistet und es sind noch hochwertige tierische Nebenerzeugnisse enhalten, die wertvolle Nährstoffe für die Norwegerkatze enthalten.

Hier geht es mit einem Klick direkt in den Online Shop*.

Eine weitere Futtersorte, die zu empfehlen ist, gerade wenn man für Abwechslung sorgen möchte, ist “Lucky Kitty Maus pur”.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Das Futter enthält einfach nur Maus. Und Maus ist ja bekanntlich das beliebte und vorallem natürliche Beutetier der Norweger.

Hier geht es direkt zu Maus pur auf Amazon*.

Ein weiteres Futter mit hohem Fleischanteil ist “Mjam Mjam”. Dieses Futter gibt es sehr günstig auf Ebay zu kaufen. Hier klicken zu Ebay*.

Norwegerkatze korrekte Fütterungsempfehlung

A man with his cat is sitting in his living room and looks sad mood

Der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt oft eine Lücke…

…die sich kaum in Worte fassen lässt. Besonders für ältere Menschen kann die Trauerphase von Einsamkeit, Isolation und innerer Leere geprägt sein. In solchen Zeiten zeigen sich Tiere, vor allem Katzen, als stille, aber kraftvolle Begleiter. Ihre feinen Antennen für emotionale Stimmungen, ihre nächtliche Wärme auf dem Schoß oder ihr leises Schnurren können ein Stück Geborgenheit zurückbringen. Doch dieser Trost ist nicht nur gefühlt – es gibt auch zahlreiche wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Tiere einen positiven Einfluss auf Trauerprozesse haben.

Trauernder Alter Mann bzw. Rentner mit seinen zwei Katzen, die ihm Trost spenden

Eine wahre Geschichte: Hannes und seine Katzen

Hannes, ein verwitweter Rentner, verlor vor einem Jahr seine geliebte Frau Margret. Der Alltag fühlte sich leer an, die Abende besonders lang. Dann traten zwei Katzen in sein Leben: Felix und Luna. Zunächst auf Probe aufgenommen, musste er sie schweren Herzens wieder abgeben. Doch das Schicksal fügte es anders: Wochen später rief die Vorbesitzerin an und bat ihn, die Katzen erneut aufzunehmen. Hannes sagte sofort zu.

Seitdem sind Felix und Luna treue Begleiter in seinem Alltag. Felix springt voller Vorfreude auf den Tisch, sobald es Futter gibt, und leckt Hannes liebevoll die Finger. Luna folgt ihm durch die Wohnung, schuppert an seiner Nase und legt sich abends neben ihn ins Bett. Ihre Anwesenheit ersetzt nicht den Verlust, aber sie schenken neue Momente der Freude, der Wärme und der Verbundenheit. Hannes sagt selbst: „Ich bin nicht mehr allein. Die beiden geben mir das Gefühl, gebraucht zu werden.“

Warum Tiere in der Trauer helfen können

Emotionale Ausnahmesituation: Wenn Trauer uns überwältigt

Viele Trauernde erleben eine Achterbahn der Gefühle – von tiefer Traurigkeit über Schuld, Wut bis hin zu völliger Erschöpfung. Nicht selten kommen dann auch Selbstzweifel hinzu: “Warum bin ich so durcheinander? Müsste ich nicht längst wieder funktionieren?”

Doch all diese Empfindungen sind vollkommen normal. Die moderne Trauerforschung bestätigt, dass es keinen festen Zeitrahmen für Trauer gibt – und dass jeder Mensch sie anders durchlebt. Gerade in den ersten Wochen und Monaten ist es völlig natürlich, sich überwältigt, leer oder ziellos zu fühlen. Wer das erlebt, sollte sich nicht selbst in Frage stellen. Trauer ist keine Schwäche, sondern ein Ausdruck tiefer Liebe. Und sie darf Zeit brauchen.

In genau dieser Zeit können Tiere eine wertvolle Hilfe sein – durch ihre konstante Anwesenheit, ihre stille Nähe und das Gefühl, nicht allein zu sein.

Wissenschaftliche Studien und historische Perspektiven

Eine britische Untersuchung, der “PDSA Animal Wellbeing (PAW) Report”, zeigt, dass Haustiere für viele Menschen eine zentrale emotionale Stütze darstellen – besonders in Phasen der Einsamkeit, Krankheit oder Trauer. Über 80 % der Befragten gaben an, dass ihr Haustier ihr seelisches Wohlbefinden deutlich verbessert habe.

Zudem berichtete das American Journal of Hospice and Palliative Medicine, dass Tiere bei Trauernden oft die Symptome von Depression und sozialem Rückzug mindern – besonders dann, wenn sie strukturgebende Aufgaben wie Füttern und Pflege mit sich bringen.

Auch bekannte Psycholog:innen betonen diese Wirkung: Die US-amerikanische Therapeutin Dr. Joanne Cacciatore, die mit trauernden Eltern arbeitet, spricht vom “unmittelbaren, vorbehaltlosen Trost”, den Tiere geben können, wenn menschliche Worte fehlen. Ihre Organisation “MISS Foundation” integriert bewusst tierische Begleiter in die Trauerarbeit.

Historisch betrachtet galten Katzen in vielen Kulturen als Seelentiere. In Ägypten glaubte man, dass Katzen schützende, reinigende Energie mit sich bringen und sogar als Begleiter in die jenseitige Welt dienen. In Japan steht die Maneki-neko – die winkende Glückskatze – bis heute für Schutz, Heilung und das Willkommenheißen guter Energie. Diese tief verankerte Symbolik unterstreicht, wie sehr Katzen seit Jahrhunderten als tröstende Begleiter empfunden werden.

Tiere spenden Trost, ohne Worte zu brauchen. Sie urteilen nicht, sind einfach da. Studien zeigen, dass der Kontakt mit Tieren Stress reduziert, den Blutdruck senkt und Einsamkeit lindern kann. Besonders bei Menschen in Trauer können Tiere Struktur in den Alltag bringen: Sie brauchen Futter, Zuwendung und Aufmerksamkeit – all das gibt dem Tag Sinn und rhythmisiert ihn.

Eine Studie der University of Missouri fand heraus, dass die Interaktion mit Haustieren die Ausschüttung von Oxytocin (dem sogenannten “Kuschelhormon”) fördert, das für Wohlbefinden und Bindung sorgt. Gleichzeitig werden Stresshormone wie Cortisol gesenkt. In einer weiteren Untersuchung berichteten 74 % der befragten Haustierbesitzer, dass ihr Tier ihnen geholfen hat, mit einer schwierigen Lebenssituation besser umzugehen – darunter auch Trauerphasen.

Wie Katzen konkret wirken

Katzen haben eine besondere Art, sich dem Menschen zu nähern. Sie drängen sich nicht auf, suchen aber sanft die Nähe. Ihr Schnurren wirkt nicht nur beruhigend, sondern hat sogar eine messbare therapeutische Wirkung: Frequenzen zwischen 25 und 150 Hertz, wie sie beim Schnurren entstehen, fördern laut einer Studie aus Frankreich die Regeneration von Knochengewebe, aber auch die Entspannung beim Menschen.

Zwei traurige Katzen helfen ihrem Katzenhalter die Emotionen zu verarbeiten

Darüber hinaus sind Katzen sensibel für die emotionale Lage ihres Menschen. Viele Katzenhalter berichten, dass ihre Tiere gerade in Momenten der Traurigkeit besonders anhänglich werden oder sich sanft an sie schmiegen. Diese unaufdringliche Art der Begleitung vermittelt Nähe, ohne zu überfordern.

Warum Katzen besonders älteren Menschen helfen

Gerade im Alter, wenn soziale Kontakte seltener werden und der Alltag ruhiger verläuft, können Katzen eine wertvolle emotionale Stütze sein. Studien zeigen, dass Senioren mit Haustieren weniger depressive Symptome aufweisen und sich subjektiv gesünder fühlen. Die Versorgung eines Tieres bringt Verantwortung, Struktur und das Gefühl, gebraucht zu werden – ein starker Gegenpol zu Trauer und Isolation.

Katzen sind zudem ideale Mitbewohner für ältere Menschen: Sie sind leise, unabhängig, aber dennoch zugewandt. Und: Sie spenden Wärme – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.

Psychologische Aspekte – Katzen als emotionale Brücke

In der Psychologie spricht man vom „emotion support animal“ – also einem Tier, das emotionale Stabilität und Trost spendet. Gerade Katzen eignen sich hier besonders, weil sie in der Lage sind, sowohl ruhige Rückzugsbegleiter als auch verspielte Lebensfreunde zu sein. Ihre Anwesenheit kann die emotionale Verarbeitung unterstützen, weil sie nonverbal Nähe anbieten, die in Gesprächen oft schwer zu erreichen ist.

Auch in der tiergestützten Therapie werden Katzen eingesetzt – vor allem bei älteren Menschen, die an Einsamkeit oder Trauer leiden. Dabei geht es nicht nur um die Zuwendung durch das Tier, sondern auch um das Gefühl, gebraucht zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Das kann ein entscheidender Schritt auf dem Weg zurück in ein aktives Leben sein.

Was tun, wenn man selbst trauert, aber einer Katze helfen möchte?

  • Den richtigen Zeitpunkt finden: Niemand muss sich sofort nach einem Verlust für ein neues Tier entscheiden. Es darf auch Wochen oder Monate dauern, bis man sich bereit fühlt.
  • Die passende Katze wählen: Eine ruhige, verschmuste Katze passt besser in eine sensible Phase als ein wilder Jungkater.
  • Pflege oder Besuchsprojekte als Einstieg: Einige Tierschutzvereine bieten Pflegestellen oder Besuchsdienste mit Tieren an – ideal, um langsam wieder in Kontakt zu kommen.
  • Unterstützung suchen: Wer unsicher ist, kann sich von Tiertherapeuten, Tierheimen oder Katzenschutzvereinen beraten lassen.

Tipps: Wie Katzen Trauernden helfen können

  • Geduld mit sich selbst und dem Tier: Gerade in der Anfangszeit müssen sich Mensch und Tier erst aufeinander einstellen.
  • Rituale schaffen: Gemeinsames Füttern, Spielen oder Kuscheln am Abend strukturieren den Tag und schaffen Verlässlichkeit.
  • Offen für neue Bindung sein: Auch wenn der Schmerz groß ist, darf eine neue Beziehung wachsen.
  • Tiere aus dem Tierschutz berücksichtigen: Viele Katzen warten auf ein Zuhause – sie geben diese Zuneigung vielfach zurück.
  • Tierarztbesuche einplanen: Besonders bei älteren Menschen oder Tieren sollte die Gesundheit regelmäßig überprüft werden.
  • Bewegung und Licht: Katzen motivieren dazu, sich zu bewegen, morgens aufzustehen, Fenster zu öffnen – kleine Dinge, die im Trauerprozess helfen.

Wege durch Trauer sind individuell

Der Weg durch die Trauer ist individuell – und oft lang. Aber Tiere können auf diesem Weg zu liebevollen Weggefährten werden. Sie ersetzen keinen Menschen, aber sie öffnen das Herz für neue, stille Freude. Die Geschichte von Hannes, Luna und Felix zeigt, dass auch nach großem Verlust wieder ein kleines Glück einkehren kann. Man muss ihm nur die Tür öffnen.

Wer selbst überlegt, einem Tier ein Zuhause zu geben, sollte sich ruhig Zeit lassen und sich gut beraten lassen – etwa im Tierschutz oder bei einem erfahrenen Katzenernährungsberater. Denn eine Katze ist kein Ersatz – sondern ein neues Kapitel.

Buchtipp zum Weiterlesen

Wenn du gerade einen geliebten Menschen verloren hast und dich durch die Trauerzeit kämpfst, kann dir dieses Buch eine wertvolle Begleitung sein:

👉 “Einen geliebten Menschen verlieren” Buch auf Amazon*

Dieses Buch von Doris Wolf (Gebundene Ausgabe – 12. August 2024) ist ein einfühlsamer und gleichzeitig sachlich klarer Begleiter für Menschen, die ihren Partner oder eine nahestehende Person verloren haben. Es beschreibt jede einzelne Phase des Trauerprozesses – vom Begräbnis über die tiefsten Schmerzphasen bis hin zur Möglichkeit eines Neubeginns. Die Autorin begegnet Leserinnen und Lesern mit großem Verständnis und benennt auch schwierige Gefühle wie Schuld, Wut und Hilflosigkeit – ohne sie zu bewerten.

Besonders hilfreich ist die klare, undogmatische Sprache, die auch Menschen anspricht, die keinen Bezug zu Religion oder Esoterik haben. Viele Leserinnen und Leser berichten, dass sie sich beim Lesen endlich verstanden gefühlt haben und das Buch ihnen in Momenten tiefer Verzweiflung Halt gegeben hat. Es zeigt, dass Trauer zwar schmerzhaft, aber auch überwindbar ist – in kleinen Schritten, Tag für Tag.

Die folgende Anfrage kam von Henrik per E-Mail rein:

Hallo, wir haben vor einer Woche einen unserer Kater an ein sehr liebes Paar abgegeben, da es bei uns zwischen den anderen zwei Katzen und ihm furchtbar gekracht hat. Außerdem gibt es da noch einen großen Nachbarskater der immer bei uns einbricht um Futter zu klauen, mit dem er sich immer bis aufs Blut gekeilt hat. Danach hat er dann immer bei uns im ganzen Haus gepinkelt, auch auf unsere anderen Katzen. Trotzdem ist er ein sehr liebevoller Kater der zu uns zum Schmusen gekommen ist und gerne im Bett schläft und sich in den Arm nehmen lässt und mit Kindern extrem geduldig ist. Leider findet er sich im neuen Zuhause überhaupt nicht gut zurecht.

Er schreit wohl seit drei, vier Tagen 24h am Tag und läuft durch die ganze Wohnung und sucht einen Ausweg. Und seit gestern hat er auch kein Nass- oder Trockenfutter gefressen. Er ist jeden Tag bei uns viele Stunden draußen gewesen.

Was kann man denn machen, damit sich der Kater beruhigt und sein neues Zuhause akzeptiert?

Ihn nach einer Woche schon raus zu lassen ist wahrscheinlich viel zu früh, oder?

Ich möchte ihn jedenfalls nicht mehr zurück holen zu uns. In der einen Woche seit er dort ist, sind die beiden anderen Katzen so aufgeblüht und trauen sich wieder zu uns schmusen zu kommen und laufen nicht mehr wie Schatten mit eingezogenem Schwanz durchs Haus und schlafen auch nicht mehr in den hintersten Ecken oder auf den höchsten Schränken versteckt.

Gruß Henrik

Hallo Henrik,

es ist verständlich, dass die Umstellung für euren Kater schwierig ist, besonders wenn er vorher viel draußen unterwegs war und nun in einer neuen Umgebung zurechtkommen muss. Hier sind einige Tipps, die helfen könnten, dass er sich schneller im neuen Zuhause einlebt:

  1. Ruhige Eingewöhnung: Gebt dem Kater einen kleinen, ruhigen Raum als Rückzugsort, in dem er sich sicher fühlen kann. Dieser Raum sollte alle wichtigen Ressourcen wie Futter, Wasser, Katzenklo und einen gemütlichen Schlafplatz enthalten.
  2. Vertraute Gerüche: Bringt ein paar Dinge von eurem alten Zuhause mit, die den Geruch seiner früheren Umgebung tragen. Das können seine Lieblingsdecke, Spielzeuge oder sogar ein Kleidungsstück von euch sein. Vertraute Gerüche können ihm Sicherheit geben.
  3. Geduld und Ruhe: Es ist normal, dass Katzen in neuen Umgebungen anfangs gestresst sind. Geduld ist hier sehr wichtig. Lasst ihm Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, und vermeidet unnötigen Stress.
  4. Sanfte Beschäftigung: Spielt viel mit ihm und beschäftigt ihn sanft. Bewegung und geistige Beschäftigung können helfen, Stress abzubauen.
  5. Pheromone: Ihr könnt Feliway oder ähnliche Produkte verwenden, die beruhigende Pheromone abgeben und den Kater entspannen können.
  6. Futter: Bietet ihm sein Lieblingsfutter an und versucht, ihn mit kleinen Leckereien zu locken. Es kann auch helfen, ihm an verschiedenen Orten in der Wohnung Futter anzubieten, um seine Neugier zu wecken.
  7. Freigang nach und nach: Wenn der Kater sich an das neue Zuhause gewöhnt hat und weniger gestresst wirkt, könnt ihr ihm nach und nach kontrollierten Freigang ermöglichen. Das sollte allerdings erst nach einigen Wochen erfolgen, wenn er sich sicher und heimisch fühlt.

Es ist wichtig, den neuen Besitzern zu erklären, dass eine Eingewöhnungsphase normal ist und dass es Zeit braucht, bis sich der Kater vollständig eingelebt hat. Sie sollten sich nicht entmutigen lassen und ihm die nötige Zeit und Geduld entgegenbringen.

Ich hoffe, diese Tipps helfen euch und dem neuen Besitzer, dass sich der Kater bald in seinem neuen Zuhause wohlfühlt.

Beste Grüße

Warum schreit der Kater und verweigert das Futter?

Katzen sind sehr territorial und an ihre gewohnte Umgebung gebunden. Ein Umzug bedeutet für viele Tiere erst einmal massiven Stress. Dazu kommt bei ehemaligen Freigängern die plötzliche Begrenzung auf eine Wohnung ohne Fluchtmöglichkeit oder Reviererkundung. Das Verhalten, das sich durch ständiges Schreien, Unruhe und Futterverweigerung zeigt, ist Ausdruck von Angst, Stress und Orientierungslosigkeit.


1. Einen sicheren Rückzugsort schaffen

Die Eingewöhnung beginnt mit einem kleinen, ruhigen Zimmer, das dem Kater ganz alleine zur Verfügung steht. In diesem “sicheren Raum” sollten folgende Dinge vorhanden sein:

  • Futter- und Wassernapf
  • Sauberes Katzenklo
  • Kratzbaum oder Kratzmatte
  • Gemütlicher Schlafplatz
  • Vertraute Gegenstände aus dem alten Zuhause (z. B. Decke oder Spielzeug)

Dieser Raum bietet Schutz vor Überforderung. Nach und nach kann er dann erkunden, was sich hinter der Tür befindet.


2. Vertraute Gerüche beruhigen

Katzen orientieren sich sehr stark über Gerüche. Vertraute Duftnoten vermitteln Sicherheit. Gegenstände aus dem alten Zuhause können helfen, ebenso wie ein getragenes T-Shirt des Vorbesitzers. Auch synthetische Pheromone (z. B. Feliway) können die Eingewöhnung unterstützen.


3. Geduld statt Mitleid

So schwer es fällt: Mitleid hilft dem Kater nicht. Was er jetzt braucht, ist Ruhe, Routine und ein zuverlässiges Umfeld. Menschen sollten sich ihm ruhig und freundlich nähern, ohne ihn zu bedrängen. Zwang ist kontraproduktiv – freiwillige Annäherung sollte belohnt, aber nicht erzwungen werden.


4. Appetit anregen

In den ersten Tagen kann es sein, dass die Katze kaum oder gar nicht frisst. Hier helfen folgende Tricks:

  • Besonders schmackhaftes Nassfutter anbieten (evtl. leicht erwärmt)
  • Kleine Portionen an mehreren Stellen anbieten
  • Lieblingsleckerlis (z. B. gefriergetrocknetes Fleisch) ausprobieren
  • Mit der Hand anbieten (aber nicht aufzwingen)

Wenn der Kater länger als 48 Stunden gar nichts frisst, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.


5. Freigang erst später erlauben

Viele neue Besitzer unterschätzen, wie wichtig es ist, den Freigang nicht zu früh zu erlauben. Ein Kater, der sein neues Zuhause noch nicht als “sicher” verinnerlicht hat, wird versuchen, auszubrechen oder zur alten Familie zurückzulaufen. Mindestens 4–6 Wochen sollten vergehen, bevor Freigang unter Aufsicht erwogen wird.


6. Der psychologische Faktor

Die Trennung von seiner vertrauten Familie kann für einen sozialen Kater traumatisch sein – vor allem, wenn er stark an seine Menschen gebunden war. Das neue Zuhause muss Vertrauen aufbauen. Gespräche, Spielzeiten, eine feste Tagesstruktur – all das hilft, die Bindung zu stärken und den Kater emotional abzuholen.


Zeit, Geduld und Liebe helfen

Henriks Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, Katzen beim Umzug nicht sich selbst zu überlassen. Eine Umstellung ist für jedes Tier belastend – besonders dann, wenn es aus einer stressreichen Situation heraus in ein neues Umfeld kommt. Doch mit etwas Geduld, viel Verständnis und den richtigen Strategien kann sich selbst ein schreiender Kater in seinem neuen Zuhause zurechtfinden und irgendwann zufrieden auf dem Sofa schnurren.


Warum ein Feliway-Stecker helfen kann

Feliway ist ein synthetisches Pheromon, das dem natürlichen Gesichtspheromon von Katzen nachempfunden ist. Katzen setzen dieses Pheromon in ihrer Umgebung ab, wenn sie sich wohlfühlen – zum Beispiel durch Reiben mit dem Kopf an Möbeln oder Menschen. Der Feliway-Stecker verströmt dieses beruhigende Signal konstant in der Luft und kann so helfen, Stress abzubauen, Angst zu mindern und das Wohlbefinden zu fördern – gerade in einer neuen Umgebung oder bei verunsicherten Tieren.

👉 Hier gibt es das Feliway Classic Starter-Set online zu bestellen im Shop*.