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Gesundheit beim Hund – Vorsorge, typische Erkrankungen und Therapiemethoden
Zu oft hören wir von Vergiftungen, Rassetypische Erkrankungen oder ansteckenden Würmern, Viren und Parasiten, als dass wir einfach die Ruhe bewahren können. Da Ruhe im Notfall aber das wichtigste ist, habe ich euch hier ein paar Hinweise zum Thema Hundegesundheit notiert.
Für alle, die noch tiefer in das Thema einsteigen möchten und den Hund ganz ohne Chemie gesund halten möchten, empfehle ich eine Kräuter-Apotheke für Zuhause, weil damit auch bei Kleinigkeiten selbst behandelt werden kann und dadurch viele Tierarztkosten gespart werden.
Die perfekte Anleitung dafür gibt es hier im Kurs:
Die Grundsätze der Gesundheit
Die World Health Organisation definiert Gesundheit als “einen Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens”. Das bedeutet also, dass die Gesundheit eines Individuums in drei Kategorien geteilt wird.
Zwar interessiert sich die WHO erst einmal nicht für die Gesundheit von Hunden, allerdings basiert ihre Definition auf der Bedürfnispyramide des US. Psychologen Abraham Waslow. Dieser hat diese Pyramide zwar auch für Menschen verfasst, allerdings haben Zoologen, Veterinäre und Biologen schnell erklärt, dass sich eine solche Bedürfnispyramide auf alle biologischen Lebewesen anwenden ließe.
Soziales Wohlbefinden
Hunde sind soziale Lebewesen. Mit sozialem Wohlbefinden ist aber nicht nur das Vorhandensein von Artgenossen gemeint, sondern ein allgemein friedlicher Zustand. Wenn ein Hund in einem Rudel von allen Mitgliedern attackiert oder nur schwer akzeptiert wird, so hat er zwar soziale Kontakte, aber kein soziales Wohlbefinden. Genauso wird ein Hund in Einsamkeit unweigerlich krank.
Seelisches Wohlbefinden
Zwar gibt es keine Möglichkeit, eine psychologische Therapie bei Hunden durchzuführen, aber dennoch können Hunde aufgrund von Traumata oder anderen Gründen psychologische Erkrankungen wie Angststörungen, Depression und sogar autoaggressives Verhalten (Selbstverletzung) entwickeln. Einige Erkrankungen können sich tatsächlich auch mit dem Alter des Hundes einstellen, obwohl es vorher keine Anzeichen gab. Hier helfen ein guter Trainer und der Tierarzt.
Körperliches Wohlbefinden
Unter dem körperlichen Wohlbefinden verstehen Wissenschaftler nicht nur einen “allgemein gesunden Zustand”, sondern auch die Erfüllung “sämtlicher körperlichen Bedürfnisse”.
Diese Bedürfnisse sind:
- Schlaf/Ruhe
- Nahrung/Trinken
- Hygiene
- Schmerzlosigkeit
Abraham Waslow erstellte zur bildlichen Ausführung zwar eine Pyramide, um die gegenseitige Abhängigkeit der einzelnen Punkte zu erklären, allerdings können wir laut gegenwärtiger Meinung (Stand 2023) uns diese einzelnen Punkte eher als ineinander greifende Kreise vorstellen.
Das bedeutet, dass für ein möglichst gesundes Individuum eine Balance des seelischen, körperlichen und sozialen Wohlbefindens wichtig ist.
Wie unterstützen wir das körperliche Wohlbefinden?
Um unseren Hund gesund und fit zu erhalten, müssen wir auf verschiedene Faktoren in seinem, und unserem, Leben achten!
- Reaktionsbereitschaft bei Krankheiten
- Gesunde Ernährung
- Ausreichende Ruhezeiten
- Kontrolle des Körpergewichts
- Medizinische Prophylaxe
Wie halten wir uns reaktionsbereit?
Es gibt viele Situationen, in denen wir uns um die Gesundheit unseres Hundes sorgen:
- Übergeben
- Plötzlicher Durchfall
- Husten und trockenes Würgen
- Parasitenbefall
Der Hund übergibt sich
Das sieht erst einmal wie der blanke Horror aus. Zitternd zuckt die gesamte Muskulatur des Hundes, während er mit würgenden Geräuschen eine, im Zweifelsfall, undefinierbare Masse herausbricht. Zunächst ist dies kein Grund zur Panik!
Übergeben ist bei Hunden ein relativ gewöhnliches Mittel, um den Magen zu befreien.
Nicht selten fressen unsere Vierbeiner zuvor eine gehörige Portion Gras. Wenn der Hund normal frisst und sich ansonsten auch normal verhält, ist dies kein Grund zur Sorge.
Achtung: Hat der Hund zuvor etwas unbekanntes gefressen, ist träge oder gar lethargisch oder übergibt sich mehrmals, dann sollte dringend ein Tierarzt hinzugezogen werden.
Hausmittel bei Erbrechen: Wasser
Beispiel: Unser Boxermischling ist so verfressen, dass sein Magen schon zur festgelegten Zeit eine hohe Menge an Säure produziert, um die kommende Nahrung aufzulösen. Gibt es, aus welchem Grund auch immer, später als neun Uhr morgens das Frühstück, so dauert es meistens nicht lange, bis er sich übergibt, um diese Magensäure wieder los zu werden. Da das regelmäßige Erbrechen von Magensäure nicht gesund ist, vermeiden wir es, den Hund so spät zu füttern.
Durchfall
Sollte der Hund plötzlich Durchfall haben, dann ist das in einem einzelnen Fall auch kein Grund zur Sorge. Manchmal ist Aufregung oder große Anstrengung der Grund. Wenn der Kot aber einfach nicht fester wird, dann sollte definitiv ein Tierarzt konsultiert werden.
Wenn du den Hund neu bei dir aufgenommen hast, dann führe zu Beginn ein Ernährungstagebuch. Auf diese Weise kann eruiert werden, woher die Magen/Darmbeschwerden kommen. Vielleicht liegt eine Futterunverträglichkeit vor? Wichtig ist auch, dass der Hund stets mit frischem Wasser versorgt wird, um die entzogene Flüssigkeit zu ersetzen.
Bedenke auch, dass der Hund nicht mit Absicht in die Wohnung macht! Wenn du schon einmal richtigen Durchfall hattest, hättest du dann wirklich warten können? Darum schimpfen wir nicht, wenn mal etwas daneben geht, sondern wischen es weg und geben dem Hund mehr Gelegenheiten, sich zu lösen.
Beispiel: Aufgrund einer Vergiftung mit Zwergmispelbeeren hatte unser American Bully Mix eine Woche lang Durchfall. Auch wenn ich in dieser Zeit bis zu zwölf Mal mit ihm rausgegangen bin, kam es vor, dass er in die Wohnung gemacht hat. Es gab keinen Grund, ihn dafür zu bestrafen. Stattdessen sind wir mit ihm zum Tierarzt gegangen und haben die Symptome behandeln lassen.
Das solltest du in der Hausapotheke haben:
- Durchfalltabletten für Hunde
- Futterkohle für Hunde*
Das solltest du tun:
- Schonende Nahrung verabreichen (Schonkost für Hunde*)
- Futterportionen in kleinen Größen geben.
- Dem Hund Ruhe und Entspannung gönnen.
- Den Magen/Darm Trakt mit einem warmen Kirschkernkissen beruhigen.
Husten und trockenes Würgen
Klingt ähnlich schlimm wie das Übergeben. Hunde können nicht wie wir Menschen husten, weshalb sie Schleim oder andere Störfaktoren mit Würgen aus dem Körper befördern wollen.
Auch hier gilt es, den Hund zu beobachten.
Frisst er? Ist er ansonsten aufgeweckt und munter? Wenn ja, dann gibt es zunächst keinen Grund zur Sorge. Sollte dein Hund aber nach einem Tag noch immer “husten”, solltest du den Tierarzt aufsuchen, damit dieser den Lungenbereich abhören kann. Gegen gewöhnlichen Husten gibt es pflanzliche Mittel, die Hals und Lunge beruhigen und die Infektionen bekämpfen.
Achtung: Husten ist trotz der empfohlenen Ruhe nicht zu unterschätzen. Die Infektion der Atemwege kann im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen, wenn die Krankheit ignoriert wird.
Parasitenbefall
Parasiten können unsere Vierbeiner ganz schön quälen und sogar gefährden. Wenn sich dein Hund häufig kratzt, dann kontrolliere das Fell mit einem Flohkamm.
So verwendest du einen Flohkamm:
- 1. Lege ein ausgebreitetes Taschentuch bereit.
- 2. Ziehe den Kamm langsam durch das Fell deines Hundes.
- 3. Klopfe den Kamm vorsichtig auf dem Taschentuch aus.
- 4. Untersuche das Taschentuch auf Eier und Flöhe.
Wenn dein Hund wirklich Flöhe haben sollte, dann musst du handeln! Gehe mit ihm zum Tierarzt und lass dir ein passendes Mittel verschreiben, dass die Flöhe abtöten kann. Du kommst auch nicht drum herum, die von deinem Hund genutzten Flächen gründlich zu reinigen
(Heißwäsche, desinfizieren usw.).
Achtung: Flöhe sind sehr springfreudig. Tue den anderen Tierarztpatienten einen Gefallen und halte mit deinem Hund während der Wartezeit großen Abstand zu den anderen Patienten.
Wenn du die Flöhe ignorierst, gefährdest du nicht nur deinen eigenen Haushalt, sondern sogar im schlimmsten Fall das Leben deines Hundes. Durch einen komplett unbehandelten Flohbefall kann der Hund sich mit Hirnhautentzündung und Fleckfieber anstecken. Beides Krankheiten, die in ihren schweren Verläufen tödlich enden können.
Zecken
Aufgrund des geänderten Klimas sind Zecken in vielen Teilen Europas inzwischen das ganze Jahr ein Problem. Bei Zecken handelt es sich um kleine Blutsauger, die an Gräsern, Büschen und ähnliches auf Beute warten.
Kommt ein Hund vorbei, lassen sie sich fallen und suchen eine passende Stelle, um mit ihrem Saugrüssel Blut zu trinken. Da hierbei aber ein Austausch stattfindet, kann eine Zeckeninfektion zu schwerwiegenden Krankheiten, wie Hirnhautentzündung, führen.
Schutz vor Zecken:
- Kontrolle nach jedem Spaziergang.
- Einreiben mit Antiparasiten Ölen.
- Zeckenhalsbänder.
Wenn du einen beinahe 100-prozentigen Schutz haben willst, kommst du nicht um Spot On Mittel herum. Dieses Mittel wird auf einer oder mehrere Stellen des Hundes geträufelt. Der Wirkstoff gelangt in den Blutkreislauf des Hundes und Zecken sterben sofort ab, wenn sie den Hund befallen. Die oftmals gefürchteten Nebenwirkungen stehen in keinem Verhältnis zu der Gefährlichkeit einer wirklichen Zeckeninfektion, weshalb diese Lösung wirklich bedacht werden sollte.
Zecke gefunden, was nun?
Du warst spazieren und hast bei der Nachkontrolle eine Zecke an deinem Hund gefunden? Keine Panik. Dieses Tier bekommen wir sehr leicht wieder los!
- 1. Geöffnete Zeckenzange zwischen Zecke und Einstichstelle schieben.
- 2. Zeckenzange schließen lassen.
- 3. Mit leichtem Zug die Zecke entfernen.
- 4. Entfernte Zecke entsorgen. (Am besten mit einem Feuerzeug verbrennen. Diese Parasiten sind sehr widerstandsfähig).
- 5. Die Stichstelle beobachten und auf Rötungen und Infektionen achten. (Wenn ja, dann Tierarzt aufsuchen!)
Hund hat sich verschluckt
Dies passiert vor allem bei Schweineohren und anderen Kauartikeln. Der Hund war zu gierig und das ledrige Stück bleibt im Rachenraum hängen.
Symptome
- Hund schmatzt
- Hund zeigt unruhiges bis panisches Verhalten
was machen wir?
So heftig das auch klingen mag, das störende Stück muss raus, ehe der Hund es noch tiefer verschluckt und schlimmstenfalls die Atmung blockiert wird. Wir öffnen am hinteren Teil des Kiefers das Maul und ziehen das störende Stück hinaus. Danach lassen wir den Hund trinken und ihn in Ruhe.
Da wir nun wissen, wie wir auf typische Situationen zu reagieren haben, können wir uns nun mit der vorsorglichen Gesundheitsversorgung des Hundes beschäftigen.
Ernährung beim Hund
Schon Napoleon sagte: “Eine Armee marschiert auf ihrem Magen!”
Dieser Mann hatte damit recht.
Alle biologischen Lebensformen brauchen zur Energiegewinnung Nahrung. Pflanzen ziehen ihre Energie u.a. aus der Sonne und dem Boden, Tiere dagegen benötigen Essen, um ihrem Körper die Energiesynthese zu ermöglichen.
Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, gewinnt ein biologischer Körper anhand von Kohlenhydraten und Fetten den Energieträger Adenosintriphosphat (ATP). ATP ist die Voraussetzung, um jede körperliche Aktivität, vom Sprinten bis hin zum Atmen, überhaupt zu ermöglichen. Das ATP wird kurzzeitig und nur für den jeweiligen Bedarf bereitgestellt. Die Energie, die noch nicht zu ATP verstoffwechselt wurde, wird in Form von Glucose (Zucker) in der Leber eingespeichert. Darüber hinaus legt ein biologischer Körper auch Fettreserven an. Was uns, und auch Tierärzte heutzutage stört, macht biologisch betrachtet durchaus Sinn. Kein Lebewesen ist mit dem Wissen auf die Welt gekommen, dass es im Überfluss Leben könnte und daher das Speichern von Energie eher schädlich als nützlich ist.
In der Natur ist die Fähigkeit, den Körper auf magere Zeiten einzustellen, lebensnotwendig, in der zivilisierten Welt dagegen hinderlich. Allerdings hilft alles Schimpfen nicht! Wir müssen uns an die natürlichen Gegebenheiten anpassen. Nicht umgekehrt!
Und wie ernähre ich nun meinen Hund?
Die goldene Frage. Zu allererst machen wir einen hohen Bogen um billige Produkte aus dem Discounter. Wenn wir auf fertiges Futter, egal ob nass oder trocken, zurückgreifen wollen, dann sollten wir uns dringend die Inhaltsstoffe ansehen.
Bei vielen, auch bekannten Marken, finden wir dann Zusätze wie Farbstoff, Aroma, diverse Konservierungsstoffe, verarbeitetes Getreide und “Tierische Nebenerzeugnisse”.
Moment! Was sind denn “tierische Nebenerzeugnisse”?
Unter tierischen Nebenerzeugnissen sind sowohl artgerechte Bestandteile, als leider auch einige Abfälle zu verstehen.
Zu den artgerechten tierischen Nebenerzeugnissen gehören:
Strossen, Karkassen, Leber, Lunge, Magen, Schlund, Herz, Pansen.
Leider gibt es einige Körperteile von Schlachttieren, die auch als “tierische Nebenerzeugnisse” deklariert werden dürfen, aber einfach nur Abfall sind, also unverdaulich und ohne jeglichen Nährwert für den Hund. Dazu gehören: Federn, Krallen, Haare, Borsten, Gebärmutter, Blut, Hörner und noch einige andere unappetitliche Körperteile der Schlachttiere.
Mit dem Gedanken, dass ein Hund alles frisst, kamen leider einige pfiffige Futterhersteller auf die Idee, diese minderwertigen, tierischen Abfälle zu verpulvern und als Füllmaterial ins Futter einzumischen. Da sie allerdings wissen, dass niemand mehr ihre Produkte kauft, wenn auf der Inhaltsangabe Hörner, Hufe, Federn und Krallen usw. stehen, haben sie es ebenfalls als “tierische Nebenerzeugnisse” bezeichnet. Sie sind damit rechtlich abgesichert und der unbedachte Kunde denkt, dass er seinem Tier etwas Gutes tut.
Woran erkenne ich denn gutes Futter?
Lies die Inhaltsangabe! Bei gutem Futter haben wir einen Fleischanteil (zur veganen Ernährung komme ich später), der prozentual angegeben wird. Am besten ist es, wenn der Hersteller genau sagt, welches Fleisch er verwendet hat. Die tierischen Nebenerzeugnisse sollten zu 100% aufgeschlüsselt sein. Das heißt, dass bis ins letzte Prozent angegeben ist, welche tierischen Nebenerzeugnisse verwendet werden.
Die Kohlenhydrate stammen nicht aus Getreide, sondern aus funktionellen Kohlenhydraten mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen usw. Dazu gehören verschiedene Gemüsearten in Lebensmittelqualität, wie Kartoffeln, Pastinaken und ähnlichen unverarbeiteten Gemüse. Der Inhalt wird schonend gegart, am besten in der Dose, um die Nährstoffe zu erhalten.
Wer sich unsicher ist, kann gerne die folgende Futterempfehlung wahr nehmen. Es handelt sich um ein Futter, das zu 100% deklariert ist. Das heißt auch die tierischen Nebenerzeugnisse sind genau aufgeschlüsselt. Eine Prüfung hat ergeben, dass hier nur die Nebenerzeugnisse verwendet werden, die in der Natur zum artgerechten Futter von Hunden dazu gehört. Das Besondere ist auch, dass das Futter in Schweden produziert wird. Die Schweden sind in Sachen Tierschutzgesetze nämlich viel weiter als wir Deutschen. Die verarbeiteten Schlachttiere hatten per schwedischer Gesetzgebung ein wunderschönes Leben mit regelmäßigem Auslauf, echten Sonnenstrahlen, Wasser in Trinkwasserqualität und einer Fütterung mit grünem Gras. So ein Leben wünschen wir uns eigentlich für alle Tiere dieser Welt.
Hier gibt es das Hunde-Schnupperpaket zum testen: https://www.samtohr.com*
Achtung: Die vor allem für kleine Hunde gedachten Minidosen werben oft damit, dass ihre Speisen eine “leckere Soße” enthalten. Diese Soße ist meistens nichts als Gelee, was im Grunde genommen nur gekochte Knochen und Hufe sind. Knochenmark ist zwar ein guter Kalziumlieferant, allerdings nicht mehr, wenn es, wie beim Gelee, verkocht ist.
Trocken- oder Nassfutter?
Trockenfutter ist nicht die natürliche Nahrung eines Hundes. Es ist eine Erfindung des Menschen: Es ist einfach zu transportieren, lange haltbar und schnell serviert. Ich empfehle immer hauptsächlich ein gesundes Nassfutter zu füttern und Trockenfutter so selten wie möglich.
Woran erkenne ich, ob mein Hund das Futter verträgt?
Zuerst achten wir allgemein auf Allergien. Entstehen Pickel oder gar Brechreize, so ist dein Hund eventuell gegen mindestens eine der Zutaten allergisch. Lasse dies vom Tierarzt prüfen.
Zudem kontrollieren wir den Kot unseres Lieblings. Gesunder Hundekot ist dunkelbraun, hat eine relativ feste, aber nicht steinharte Konsistenz und wird in kleineren Mengen abgegeben. Halter kleinerer Hunde sagen oft zu mir, dass meine Hunde ja so kleine Haufen legen. Das liegt daran, dass sie die bereitgestellten Nährstoffe komplett verarbeiten können und daher wenig Abfall übrigbleibt.
Alternative Ernährungsformen
Auch wenn das Thema alleine schon einen ganzen Artikel wert ist, möchte ich euch nicht komplett uninformiert über folgende Themen zurücklassen: Barfen und vegane Ernährung.
Barfen
Barfen ist im Grunde genommen die Verfütterung von rohem Gemüse, Fleisch und Organen. Der Grundgedanke dahinter ist, dass der Hund quasi eine Paläoernährung durchführt. Also eine Ernährung, wie es seine Vorfahren aus der Wildnis getan haben.
Wichtig ist hierbei, dass es sich nur um frische Zutaten handeln darf! Meiner persönlichen Erfahrung nach profitieren vor allem Molosser und andere große Hunde, die sehr aktiv sind, von dieser Ernährungsform.
Vegane Ernährung beim Hund
Ich höre euch schon aufschreien. Die eine Hälfte wird diesen Absatz überspringen und die andere wird sich bestätigt fühlen.
Lasst uns bei diesem Thema zwei wichtige Mythen aus dem Weg räumen:
- Mythos 1: Hunde sind reine Raubtiere!
- Mythos 2: Rein pflanzliche Ernährung ist viel gesünder!
Hunde sind keine reinen Raubtiere. Selbst ihre wilden Verwandten, die Wölfe, sind Omnivoren, sprich Allesfresser. Daher sind ihre Organe grundsätzlich auch dazu in der Lage, Proteine und Fette aus Pflanzen zu gewinnen. Wie gesagt: Grundsätzlich!
Denn entgegen zu Mythos Nummer zwei ist eine rein pflanzliche Ernährung nicht immer zu empfehlen. Leider gibt es noch keinen einheitlichen wissenschaftlichen Konsens, daher kann ich euch nur meine persönlichen Beobachtungen guten Gewissens näherlegen.
Je näher der Hund noch am Wolf dran ist, umso eher benötigt er zur Nährstoffgewinnung auch tierische Rohstoffe. Ich meine hierbei Rassen wie: Huskys, Malamutes, große Molossoide (Rottweiler, Doggen, Boxer u.ä.), Kangale und viele mehr.
Kleine Hunderassen, deren körperlichen Eigenschaften sich sehr weit vom Wolf entfernen, können durchaus von einer veganen Fütterung profitieren. Ich selber habe bereits Möpse, Chihuahuas und Bichon Frisès gesehen, die trotz oder wegen einer veganen Ernährung kerngesund waren.
Ruhezeiten und Pausen für den Hund
Hunde schlafen sechszehn bis zwanzig Stunden am Tag. Dieses Schlafverhalten geht vom leichten Dösen bis hin zu einem Tiefschlaf mit REM-Phase.
Wie bei uns Menschen benötigt der Körper, und vor allem das Gehirn, diese Ruhezeiten um wichtige Arbeiten zu erledigen. Muskeln regenerieren, Gehirnzellen erholen sich und erlebtes wird verarbeitet. Da wir nun also verstehen, wie wichtig Ruhe überhaupt für unseren Hund ist, betrachten wir einmal, wie wir unserem Freund auf vier Pfoten die perfekte Ruhe gönnen können:
Das ideale Nest
Mir blutet immer das Herz, wenn ich sehe, dass Hunde kein eigenes Körbchen haben. Selbst wenn der Hund auf dem Sofa liegen und schlafen darf, ist es dennoch für ihn wichtig, einen weichen und warmen Ort für sich alleine zu haben.
In der freien Natur bauen sich Wild- und Straßenhunde ebenfalls Nester.
Je nach Rasse und Gewicht sollte das Körbchen ergonomisch auf die Bedürfnisse des Vierbeiners angepasst sein. Er sollte sich sowohl darin zusammenrollen als auch breit hinlegen können. Um die später zu erklärenden Gelenkprobleme zu vermeiden empfiehlt es sich, dass das Körbchen schön weich ist. Um den instinktiven Wunsch nach dem Bauen von Nestern noch zu unterstützen, können wir dem Hund in seinem Körbchen Decken und Kissen bereitlegen.
Krallen- und Pfotenpflege
Hunde haben Krallen. Diese sind zwar nicht so scharf wie bei Katzen, erfüllen aber dennoch einen wichtigen Zweck. Sie dienen dem Graben, dem Packen von Beute und sorgen, ähnlich den Stollen und Spikes bei Fußballschuhen, für einen stabilen Sprint.
Wie unsere Fingernägel benötigen aber auch die Krallen eines Hundes Pflege und Versorgung. Zu lange Krallen können zum Beispiel zu schmerzhaften Verletzungen führen.
Wenn du dich nicht traust, die Krallen zu schneiden, dann lass es dir von einem Tierarzt zeigen. Es ist wirklich ganz einfach.
- 1. Halte die Pfote, an der du die Kralle schneiden willst, fest, aber nicht zu stark.
- 2. Kontrolliere, ab wo du die Kralle abschneiden kannst (Adern in den Krallen deuten darauf hin, wo die Grenze liegt).
- 3. Lege die Krallenschere an und knipse das Krallenstück ab.
Am besten übst du das mit deinem Hund von Anfang an, damit er keine Angst bekommt. Wir sind hierbei wieder ruhig und fürsorglich und nehmen unserem besten Freund somit die Angst vor dem Krallen Schneiden.
Das Kürzen der Krallen ist mitunter notwendig, wenn deine Hunde sehr viel auf weichen Böden laufen. Auf Asphalt nutzen sie sich mitunter schneller ab. Nicht selten sogar zu stark. Vermeide es also, deinen Hund nur auf Asphalt laufen zu lassen.
Die Wolfskralle, falls vorhanden, muss bei Bedarf ebenfalls gekürzt werden. Wir gehen hier genauso vor, wie bei den anderen Krallen.
Achtung: Welpen und Junghunden müssen und sollten die Krallen nicht geschnitten werden, da diese ohnehin noch zu weich sind.
Pfotenpflege
Hundepfoten sind mit sechs Ballen ausgestattet, die aus Hornhaut und Fett bestehen. Sie sind wie natürliche Schuhe, benötigen aber zu bestimmten Situationen ebenfalls Pflege, am besten das Pfotenbalsam*.
- Im Winter, nach dem Laufen auf gesalzenen Wegen.
- Bei andauerndem Laufen auf sehr harten Flächen.
Wir nutzen zur Pfotenpflege Pfotenbalsam*, weil es die Hornhaut geschmeidig macht und Ballen mit Nährstoffen versorgt.
Wenn diese Pflege unterlassen wird, kann es zu Rissen in den Ballen kommen, welche starke Schmerzen verursachen.
Achtung: Vermeide im Sommer, bei zu heißer Witterung, unbedingt Asphaltwege. Auch wenn der Hund es nicht bemerkt, besteht hier die Gefahr für gefährliche Verbrennungen!
Fell- und Hautpflege
Hundefell ist nicht nur kuschelig und weich. Es bedarf auch einer gewissen Pflege, die nicht nur der Ästhetik, sondern auch der Hygiene und somit der Gesundheitsvorsorge dient.
Pflege von langem Fell
Einige Hunderassen haben sehr langes Fell. Bekannt sind hier zum Beispiel:
- Deutsche Schäferhunde – Showlinie
- Collies
- Riesen- und Zwergschnauzer
- Afghanen
Zu einer regelmäßigen Fellpflege gehört das Bürsten, um altes und verfilztes Fell zu entfernen. Wenn dieses Fell nicht behandelt wird, drohen Hautkrankheiten und Juckreize, die den Hund unter unnötigen Stress setzen.
So bürstest du deinen Hund
- 1. Zeige deinem Hund die Bürste und lass ihn daran schnuppern.
- 2. Beginne am Hinterkopf und ziehe die Bürste sanft, mit dem Strich, bis zur Rute hinunter.
- 3. Gehe nun vom Hals über die Brust abwärts. Bürste hierbei auch die Beine bis ganz hinunter.
- 4. Bürste nun deinen Hund seitlich am Körper. Führe die Bürste hierzu von der Wirbelsäule zum Bauch hinunter. Mache dies in mehreren Bahnen, bis du an der Hüfte angekommen bist und wiederhole diese Prozedur auf der anderen Seite.
- 5. Zum Schluss kommen die Hinterläufe. Führe die Bürste vom Gesäß hinab, um die Beine zu bürsten.
Achtung: Viele Hunde reagieren auf Berührung in der Steiß- oder inneren Hüftregion sensibel. Unkontrollierte Schnapper nach hinten sind hierbei keine Seltenheit. Trainiere das Bürsten in dieser Region mit deinem Hund, damit er lernt, dass dabei nichts passiert.
Bei Fellproblemen empfehle ich das “Fell-Fit”*, weil es viele wichtige Nährstoffe enthält, die hilfreich sind für ein gepflegtes Hundefell.
Pflege von kurzem Fell und nackten Rassen
Einige Hunderassen haben nur kurzes oder sogar gar kein Fell. Beispielsweise:
- Boxer
- Windhunde
- Jonangis
Diese Hunde müssen ebenfalls regelmäßig gebürstet werden. Allerdings verwenden wie hierbei eine weichere Bürste, um die Haut nicht zu verletzen.
Auch Nackthunde profitieren von dieser Pflege, da die Haut auf diese Weise ihre abgestorbenen Partikel verliert.
Achtung: Bärtige Rassen wie Schnauzer müssen auch an ihrem Bart gepflegt werden. Dazu eignet sich ein Hundekamm.
Kleidung im Winter
Im Winter oder allgemein bei kalten Temperaturen kann es sein, dass ein Hund einen Mantel oder etwas ähnliches benötigt. Dies ist dann der Fall, wenn der Hund aufgrund seines Alters oder seiner Rasse kein wärmendes Unterfell hat, das die Wärme hält. Wichtig ist hierbei nicht, wie schick ein Kleidungsstück aussieht, sondern wie gut es wärmt und wie gut sich der Hund darin bewegen kann.
Analbeutel leeren
Lasse dies von einem Tierarzt machen! Aufgrund zuchtbedingter Merkmale sind einige Hunde nicht mehr in der Lage, ihren Geruchsträger im Analbereich selber zu leeren. Dies kann zu schmerzhaften Entzündungen und Ausfluss führen. Gerade wenn dein Hund oft Durchfall oder dünnen Stuhl hat, ist dies häufiger notwendig.
Achtung: Diese Behandlung ist dem Hund wirklich sehr unangenehm.
Notfall erkennen und reagieren
Hoffen wir einfach mal, dass es niemals zu einem solchen Notfall kommt, aber wir sollten zumindest wissen, was wir tun müssen!
Hier wird nur eine grobe Übersicht gegeben, deswegen empfehle ich jedem Hundehalter auf jeden Fall noch tiefer in das Thema einzusteigen und sich in einem Onlinekurs ausführlich über die Erste Hilfe beim Hund zu informieren. Hier klicken:
Überhitzung
Symptome:
- starkes Hecheln
- Lethargie und Trägheit
- Schäumender Speichel
- farbloses Zahnfleisch (Notfall).
Was müssen wir machen?
Wir suchen dem Hund einen kühlen Ort zum Ausruhen, bieten ihm viel Wasser an und geben ihm gegebenenfalls sogar die Möglichkeit, sich in einem Bach, See oder ähnlichen Gewässern abzukühlen.
Achtung: Wasser von stehenden Gewässern (auch Pfützen) sollte auf keinen Fall getrunken werden, da sich hier gerade im Sommer Parasiten und andere Krankheitserreger tummeln!
Achtung: Sollten die Symptome nicht schnell wieder abklingen, ist dringend ein Tierarzt aufzusuchen. Bei Lethargie und/oder farblosem Zahnfleisch dürfen wir ebenfalls keine Zeit verlieren. Nur ein Tierarzt kann dem Hund eine lebensrettende Transfusion mit Nährstoffen verabreichen!
Vergiftung
Symptome:
- starkes Speicheln
- plötzliche Schmerzen
- Trägheit und Lethargie
Was müssen wir machen?
Sofort zum Tierarzt. Wenn möglich, sollten wir sagen können, woran sich der Hund vergiftet hat.
Achtung: Haben wir gesehen, wie der Hund ein Gift aufgenommen hat (z.B. Rattengift, Schneckenkorn u.ä.), warten wir nicht erst ab, bis sich Symptome einstellen, sondern gehen sofort zum Tierarzt. Dies gilt auch für Fälle, in denen der Hund rohes Mehl, Schokolade oder ähnliches gefressen hat.
Stauchungen und andere Verletzungen
Symptome:
- plötzliches Hinken
- lautes Aufheulen während oder nach einer Bewegung
- exzessives Lecken an einer bestimmten Stelle
Was machen wir?
Da Hunde, wie alle Tiere, stets bemüht sind, ihre Krankheiten zu verbergen, ist das offensichtliche Zeigen einer Verletzung ein Hinweis, dass wir sofort einen Tierarzt konsultieren müssen. Dieser kann dann Brüche und andere Verletzungen ausschließen oder behandeln. Zögern kann im schlimmsten Fall zu Langzeitschäden führen, da Knochen eventuell falsch wieder zusammenwachsen.
Bissverletzung
Symptome:
- blutige Wunden nach Beißerei
Was machen wir?
Auch wenn der Hund hier erst einmal keine Schäden zeigt, so sollten wir die Wunden tierärztlich untersuchen lassen, damit diese gereinigt werden können.
Hundespeichel enthält Bakterien, die im schlimmsten Fall zu einer Entzündung führen könnten.
Krankheiten und deren Vorbeugung
Die beste Prophylaxe gegen Krankheiten ist und bleibt die Impfung. Hunde sollten grundsätzlich gegen folgende Erkrankungen immunisiert sein:
- Tollwut
- Fünffach Impfung gegen Staupe, Hepatitis, Parainfluenza, Parvovirose, und Leptospirose.
All diese Krankheiten können einen Hund ohne Immunisierung töten und im Falle der Tollwut sogar auf Menschen übertragen werden. Tollwut ist auch für Menschen tödlich! Hierbei handelt es sich um eine degenerative Erkrankung, die Teile des Gehirns und des Nervensystems abtötet. Aus gutem Grund ist die Reise mit einem Tier in viele EU-Länder nicht ohne Impfnachweis erlaubt.
Achtung: Die von Skeptikern oftmals beschworenen Impfnebenwirkungen stehen in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Erkrankungen. Ich habe weder privat noch beruflich jemals einen Hund gesehen, der tatsächlich durch eine Impfung einen bleibenden Schaden davontrug. Allerdings habe ich schon ein paar Hunde gesehen, die jämmerlich an Staupe “verreckt” sind!
Übergewicht
Sowohl bei uns Menschen als auch bei unseren Hunden ist Adipositas eine weit verbreitete Krankheit. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Futterbeschaffung ist (zum Glück) in unseren Breitengraden nicht mehr mit Kampf, Ausdauer und körperlicher Anstrengung verbunden. Daraus folgt automatisch ein geringerer Energiebedarf. Zudem werden unsere Hunde nicht selten, wie oben beschrieben, mit ungesundem Trockenfutter gemästet. Hinzu kommt die ständige Vergabe von Leckerlis und manchmal auch Essensresten. In geringen Maßen ist dies grundsätzlich kein Problem, aber wenn aus Maßen Massen werden, die nicht einmal mit der ausreichenden Bewegung verbrannt werden, droht dem Hund Übergewicht.
Woran erkenne ich Übergewicht bei meinem Hund?
Die Frage lässt sich nicht allein durch Zahlen beantworten. Da es zwar kleine Rassen gibt, die aber aufgrund eines muskulösen Körperbaus immer etwas schwerer sind.
Wichtig ist hierbei, dass wir absolut ehrlich zu uns selber sind.
Ausreden wie: Der hat halt schwere Knochen, der ist halt fluffig, es geht ihm /ihr ja gut sind nicht nur ein Zeichen von Ignoranz, sondern auch für unseren Hund gefährlich.
Um zu prüfen, ob unser Hund Übergewicht hat, müssen wir selber Hand anlegen. Egal wie groß oder stämmig, ein gesunder Hund hat an der Hüfte vor den Hinterbeinen am wenigsten Fleisch. Dies sorgt nach hinten für eine drahtige Form. Der Rücken bildet auf diese Weise gemeinsam mit der Hüfte ein V. Die Rippen sind tastbar, aber auf keinen Fall sichtbar.
Bei Rassen mit langem Fell erfordert dies meistens eine sehr intensive Erkundung, da das Fell uns sonst sehr schnell auf Irrwege führen kann.
Zusätzlich sollten noch die Zahlen im Blick behalten werden. Regelmäßiges Wiegen hilft dabei, den Körperbau des Hundes zu überwachen.
Wir sollten uns dabei aber auf keinen Fall nur auf die Zahlen verlassen.
Beispiel: Unser Boxermischling wiegt 37 Kilogramm. Das sind fünf Kilo mehr als es bei dieser Rasse üblich ist. Manch ein Tierarzt gab hierbei schon eine Warnung aus. Wenn er sich dann aber den Hund persönlich angesehen hat, merkte auch er, dass der Hund für seine Rasse recht groß und vor allem sehr muskulös ist. Trotz der fünf Kilo mehr auf den Rippen, hat er die oben beschriebene V-Form, seine Rippen sind tastbar und das Herzkreislaufsystem arbeitet normal.
Die Risiken von Übergewicht beim Hund
Neben denselben Erkrankungen wie bei uns Menschen (Herzprobleme, Magen/Darm Erkrankungen, Organverfettungen) können gerade bei Hunden sehr problematische Gelenkserkrankungen auftreten. Der Hundekörper ist es nicht gewohnt, mit Übermaß versorgt zu sein. Das Gewicht legt sich überall ab, auch auf der Hüfte. Wo es dann beim Laufen/Rennen und Springen unnötigen Druck ausübt.
Das Resultat: Die Gelenke können das eigene Körpergewicht des Hundes nicht mehr tragen und nutzen sich ab. Daraus folgen dann irreversible Schäden, die mitunter nur operativ geheilt werden können. Manchmal nicht einmal dann.
Untergewicht und seine Risiken
Wenn du jetzt glaubst, dass du deinen Hund nur fasten lassen solltest, liegst du auch falsch. Untergewicht ist auf kurze Sicht gesehen noch tödlicher als Übergewicht. Die Organe werden nicht mehr versorgt. Die Muskeln bauen sich ab, um die nötigsten Funktionen aufrecht zu erhalten, Knochen und Gelenke werden schwächer und die Pfoten sind viel schmerzempfindlicher. Ein untergewichtiger Hund ist leicht zu erkennen. Die Rippen sind klar deutlich zu erkennen, der Körper ist geduckt und der Hund ist lustlos für Spiele und ähnliches.
Wenn sogar das Zahnfleisch farblos wird, dann ist Eile geboten!
Bei der Energieversorgung sollten wir also einen guten Mittelweg gehen!
Rassetypische Erkrankungen
Davon hören wir immer wieder. Gemeint sind hier Erkrankungen, die unseren Hunden aufgrund ihrer Rasse bereits in die Gene gelegt wurde. Molossoide, Schäferhunde und große bis sehr große Hunde leiden zum Beispiel oft unter Hüftgelenksdysplasie, kurz HD.
Was ist HD?
Bei der Hüftgelenksdysplasie ist die Gelenkpfanne in der Hüfte nicht richtig geformt, weshalb der Gelenkkopf des Os Femur (Oberschenkelknochen) nicht in diese Pfanne passt und Reibung entsteht. Je nach Härtegrad der Verformung kann diese Reibung dann über kurz oder lang zu Abnutzungserscheinungen führen.
Auch wenn die Krankheit nicht geheilt werden kann, so gibt es diverse operative und medikamentöse Möglichkeiten, um dem Hund ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.
Parallel dazu können wir mithilfe einer professionellen Hundephysiotherapie die Muskulatur des Hundes stärken, damit die Gelenke entlastet werden.
Brachyzephalie
Die Kurzköpfigkeit kommt vor allem bei Bullenbeißern und deren Verwandten vor (Mops, franz. Bulldogge etc.). Sie definiert sich durch einen starken Unterbiss und einem verkürzten Schädel. Wenn wir einen solchen Hund haben, müssen wir regelmäßig die Zähne reinigen, da der erhöhte Speichelfluss Karies verursachen kann.
Im Regelfall reicht es schon, die äußeren Flächen der Zähne mit einer Hundezahnbürste zu reinigen, da die Innenseiten von der Hundezunge gereinigt werden.
Außerdem sorgt der verformte Schädel für eine leistungsschwächere Atemluftversorgung. Die Folgen sind schnarchen und sogar narkoleptische Anfälle (plötzliches Einschlafen).
Achtung: Nicht grundlos werden diese Rassen als Qualzuchten bezeichnet. Auch wenn Zuchtverbände schwören, dass sie nur geprüfte Möpse zur Zucht zulassen, bedeutet das nicht, dass der geprüfte Hund gesund ist. Immerhin muss ein Mops eine körperliche Leistung bringen, die sogar ein alter Mensch problemlos erbringen kann. So muss ein Mops, um vom VDH zur Zucht zugelassen zu werden, nur fünfzehn Minuten im gemächlichen Tempo traben, ohne dabei schwere Herzprobleme zu bekommen.
Schütze die Gesundheit deines Hundes, indem du folgendes vermeidest!
Rauchen in geschlossenen Räumen
Vermeide, dass der Hund deinem Zigarettenrauch ausgesetzt ist. Neben den Verfärbungen, die Nikotin verursacht, kann der Hund hierbei tatsächlich nikotinabhängig werden und an Lungenkrebs erkranken.
Schokolade
Hunde haben nicht die Enzyme, um den in Schokolade enthaltenen Stoff Theobromin abzubauen. Theobromin ist ein dem Koffein ähnlicher Stoff, der bei Hunden zu Herzrasen, Erbrechen, Muskelkrämpfe und innere Blutungen führt. Aus diesem Grund ist Schokolade für Hunde tabu!
Sport mit Welpen
Die Knochen von Welpen und Junghunden sind nicht richtig fest und werden, je nach Rasse und Größe, erst mit einem Alter von zwei Jahren komplett hart. Dadurch kann es bei zu hoher Belastung für einen Welpen, gerade beim Treppensteigen oder Springen, zu schwerwiegenden Gelenks- und Knochenschäden kommen.
Checkliste für die Hausapotheke
- Zeckenzange
- Zeckenschutz
- Tabletten gegen Durchfall
- Verbandsmaterial
- Seil zum Abbinden/Maulriemen basteln
- Pfotenbalsam
- Hundebürste
- Flohkamm
- Krallenzange
Für alle, die ihren Hund ganz ohne chemische Zusätze gesund halten möchten, empfehle ich zusätzlich eine Heilkräuter-Sammlung für Zuhause, weil damit auch bei Kleinigkeiten selbst behandelt werden kann und dadurch viel Lauferei zum Tierarzt erspart wird.
Die genaue Anleitung dafür gibt es hier im Kurs, der jeden Cent wert ist:
Erste-Hilfe-Kurs für Hundebesitzer
In der Hoffnung, dass du weder diesen Kurs, noch die hier genannten Notfalltipps gebrauchen musst, empfehle ich dir zum Abschluss die Teilnahme an einem erste-Hilfe-Kurs für Hundebesitzer*. Er gibt dir im Notfall die nötige Ruhe, um richtig zu handeln.
Nicht vergessen:
Eine unnötige Vorbereitung ist besser als eine traurige Nachbereitung!