Gestatten:
Mein Name ist NEMO, Käpt'n NEMO!
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Hallo
Leute,
mein Name ist NEMO, genau genommen: Käpt'n NEMO, weil ich nämlich wie
diese Geistergestalt immer auf Tauchstation gegangen bin, wenn mir etwas
Unbekanntes über den Weg lief... Das mache ich aber jetzt schon seit
Wochen nicht mehr, darum habe ich mich entschlossen, das Käpt'n abzulegen
und nenne mich nur noch NEMO.
Am 30.12.1999
kamen meine jetzigen Dosenöffner zu FELIDAE, da sie schon viel von mir
gehört hatten. Aber ich war mal wieder auf Tauchstation und habe mich
die ganze Zeit so gut wie gar nicht gezeigt. Trotzdem haben Heidi und
Franz mich nach 4 Stunden Geduldsspiel mitgenommen.
Während der Autofahrt habe ich lieber mal die Klappe gehalten, auch
während der ersten 14 Tage in meinem neuen Zuhause habe ich es vorgezogen
zu schweigen - man weiß ja nie!
Im neuen Zuhause angekommen, wurde ich mit dem geöffneten Transportkorb
so in den Raum gestellt, dass ich alles im Blickfeld hatte. Da konnte
ich erst mal in Ruhe beobachten und die neue Geruchsumgebung auf eventuelle
Gefahren abchecken. Ab und zu lief eine schwarze Katze an mir vorbei,
guckte auch mal in meinen Korb und schnüffelte, aber war wohl nicht
weiter interessiert - ich aber auch nicht. Hat eine Weile gedauert,
bis ich gemerkt habe, dass es zwei schwarze Katzen sind... Bekam auch
mit, wie sie heißen: Judy und Nelly. Ich sah auch eine krummbeinige
Wurst am Korb vorbeiwackeln- aha, ein Dackel. Keine ernstzunehmende
Gefahr, habe ich doch keine Angst vor!
Bis
ich mein neues Zuhause erkunden konnte, mußte ich bis Mitternacht warten,
das stellte meine Neugier auf eine ganz schön harte Probe. Der nächste
Morgen fand mich im Keller, da gibt es viele tolle Verstecke, wo sogar
ein roter Kater nicht so schnell gesehen wird aber selber alles beobachten
kann, denn ich bin sehr neugierig.
Die ersten Tage bin ich immer mal wieder in den Kellerverstecken auf
Tauchstation gegangen, wenn ich oben etwas runtergeworfen hatte oder
merkte, dass ich beobachtet wurde. Dann habe ich aber mitbekommen, dass
Judy und Nelly auch mal was runterwerfen und nicht in Deckung gehen.
Mittlerweile bleibe ich in der Nähe sitzen und wundere mich nur, was
alles "von selber" runterfallen kann...
Jetzt setze ich mich auch schon mal in die Nähe von Heidi und Franz
und brumme ganz laut. Mit Heidi schmuse ich schon ganz doll, bloß bei
Franz bin ich noch etwas zurückhaltender. Auch mit Mona, dem Hund, der
jeden Montag und Freitag kommt, habe ich keine Probleme, obwohl sie
manchmal nervt und kläfft. Okay, okay, die ersten paar Male bin ich
den ganzen Tag im Keller geblieben, bis die Mona von ihrem Herrchen
wieder abgeholt wurde. Aber Judy und Nelly blieben auch oben und der
Hund schlich mir eh bis in den Keller nach. Also bin ich vorsichtig
nach oben geschlumpft und habe Mona beobachtet. Jetzt ist mir das auch
egal- ist ja auch nur ein Vierbeiner! Aber sie hat nicht schlecht gestaunt
als ich ihr gezeigt habe, wie toll ich Schuhe aufräumen kann! Die ersten
Tage haben mich Judy und Nelly total ignoriert- jetzt weiß ich auch
wieso: Sie hielten mich wohl für einen Geist, weil ich rotgetigert bin
und ganz leise gelaufen und gesprungen bin. Na ja, aus demselben Napf
wollen sie immer noch nicht gleichzeitig mit mir fressen, aber direkt
daneben ist schon o. k. Aber so gesittet mit Pfoten und Krallen fressen
wie ich können sie nicht! Jede Menge Dummheiten haben sie mir auch schon
beigebracht, z.B. Schranktüren aufpopeln oder Wollknäuel mopsen (mit
Heidis Häkelarbeit dran!). Über Tische laufen konnte ich schon vorher.
Und Heidi meckert dauernd, weil ich das extra für mich in einen Topf
eingesäte Gras schneller fressen will, als es wächst. Und als ich ihr
neulich beim Kochen zeigen wollte, wie man ein Hähnchen ganz schnell
zerteilen kann, war sie auch nicht besonders begeistert. Menschen! Wann
verstehen die endlich mal eine Katze?
Die
Aussicht aus den Fenstern ist super! Ganz viele Vögel kann ich beobachten
und manchmal auch ein freches Eichhörnchen. Nachts kann ich vom Wintergarten
aus die Straße im Auge behalten, wenn ich will. Lieblingsplätze habe
ich viele: Tagsüber das Bett, den Fernsehsessel von Franz, die weiche
Couch, viele Kartons, oben auf dem Schrank, natürlich der Kletterbaum
und die Fensterbänke, im Wintergarten ist es toll und im Keller sowieso.
Nur den Platz unter dem Computertisch, den hat mir Nelly abspenstig
gemacht. Na ja, sie war ja auch vorher schon hier, da will ich mal großzügig
sein. Und Nelly ist ja sowieso meine Freundin, mit der kann man super
spielen und schmusen.
Nachts
schlafe ich manchmal auf der Eckbank oder in der Nähe von Frauchen,
Herrchen und Judy und Nelly. Ich habe auch schon das Bett probiert,
aber wenn es von Frauchen und Herrchen
belegt ist, traue ich mich doch noch nicht so ganz.
Jetzt hatte ich doch glatt den Faden verloren, denn es gab was zu Futtern
bei den Zweibeinern - leider nur blöde Kartoffelpuffer, die ich nicht
mag. Na, dann maunze ich doch mal nach ein paar Leckerlies oder nach
einer akzeptableren Futterration.
Jetzt bin ich schon zwei Monate hier und es gefällt mir sehr. Heidi
meint, dass ich viel frecher und noch neugieriger geworden bin, seitdem
meine/unsere "Probezeit" abgelaufen ist. Seitdem zeige ich auch allen,
dass ich eine schöne laute Stimme habe. Aber so frech wie Nelly und
Jenny bin ich noch lange nicht. Ich schmeiße mich (noch!) nicht übers
Briefpapier oder setze mich auf die Tastatur oder den Drucker wie die
beiden.
So Leute! Für heute muß ich Schluß machen und hier nach dem Rechten
sehen. Vielleicht melde ich mich im Sommer mal wieder, wenn ich den
Garten erkundet habe, und berichte euch von meiner ersten Jagd.
Ich grüße alle Dosenöffner und solche, die es noch werden wollen.
Euer NEMO
(geschrieben nach Diktat: Heidi und Franz Brandt am 27.02.2000)
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